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Liechtenstein

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Liechtenstein-Affäre: Erster Angeklagter wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Im ersten Steuerbetrugs-Prozess der sogenannten Liechtenstein-Affäre wurde nun ein 66-jähriger Immobilienkaufmann zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte zuvor seine Steuerhinterziehung gestanden.

Im ersten Prozess der Liechtenstein-Steueraffäre hat das Landgericht Bochum am Freitag einen 66-Jährigen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Der Immobilienkaufmann aus Bad Homburg (Hessen) hatte gestanden, zwischen 2001 und 2006 elf Millionen Euro in Stiftungen in Liechtenstein angelegt und die Erträge dem Fiskus nicht gemeldet zu haben.

Insgesamt verdächtigt die zuständige Staatsanwaltschaft Bochum rund 700 reiche Bundesbürger, mit dem Stiftungsmodell gearbeitet zu haben. Prominentester Verdächtiger ist der ehemalige Postchef Klaus Zumwinkel. Bundesweit gab es bislang rund 200 Razzien. Nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" wurden bislang etwa 110 Millionen Euro Steuernachzahlungen eingetrieben.

Der Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Dieter Ondracek, kritisierte im rbb-Inforadio, es gebe zu wenig Ermittler im Kampf gegen Steuerbetrüger. Zudem unternehme die Regierung des Fürstentums Liechtenstein zu wenig, um Schlupflöcher zu schließen. Das Land sei weiterhin ein Paradies für Steuersünder. (sba/dpa)

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