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Brexit im Live-Blog: Brexit spaltet Großbritannien und macht Europa ratlos
EU-Kommissionschef Juncker will den "Scheidungsbrief" aus London sofort. Die Abstimmung in Großbritannien zeigt Konflikte auf. Außenminister Steinmeier hat Ärger. Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen im Live-Blog.
Das wichtigste zum Brexit im Überblick:
- 51,9 Prozent der Briten haben für den Austritt aus der EU gestimmt, lediglich 48,1 Prozent für den Verbleib. Insgesamt votierten 17.410.742 Wähler für Rausgehen, 16.141.241 für Drinbleiben.
- Premierminister David Cameron hat die Niederlage der Brexit-Gegner eingeräumt und seinen Rücktritt angekündigt.
- Das Pfund stürzt nach Bekanntwerden des Trends auf ein historisches Tief
- Außenminister Frank-Walter Steinmeier verärgert mit seiner Berlin-Einladung der Gründerstaaten andere EU-Mitglieder.
- EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker will umgehende Verhandlungen über den EU-Austritt der Briten.
(mit dpa, AFP, rtr)
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Juncker will britischen Scheidungsbrief sofort
"Ich bin tieftraurig über die Entscheidung", sagte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Freitagabend im ARD-Brennpunkt" zum Brexit-Votum der Briten. "Aber das Projekt Europa läuft weiter". Die Frage, ob der Brexit der Anfang vom Ende der EU sei, beantwortete Juncker einsilbig: "Nein."
Man müsse sich den Rechtspopulisten und Linkspopulisten in den Weg stellen und geduldig erklären, dass es keine Alternative zur EU gebe, sagte Juncker weiter.
Juncker forderte Großbritannien auf, umgehend die Verhandlungen über den Austritt aus der EU aufzunehmen. "Es ist keine einvernehmliche Scheidung", sagte Juncker. "Aber es war ja auch nie ein enges Liebesverhältnis." Er verstehe nicht, warum die britische Regierung bis Oktober für die Entscheidung brauche, ob sie den Scheidungsbrief schicke oder nicht. "Ich hätte den gerne sofort", sagte Juncker.
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Verheugen wirft Staatschefs Tatenlosigkeit vor
Nach dem Brexit hat der frühere EU-Kommissar Günter Verheugen die europäischen Staats- und Regierungschefs scharf angegriffen. Ihre Tatenlosigkeit sei für die gegenwärtige Situation mitverantwortlich, sagte er im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Man könne Zuständigkeiten, die Brüssel an sich gezogen habe, selbstverständlich auch wieder zurückgeben. Es müsse nicht immer alles zur gleichen Zeit im gleichen Tempo und in der gleichen Reichweite geschehen. „Aber ich muss leider sagen, dass unsere Staats- und Regierungschefs die Zeit bisher nicht gefunden haben, eine wirklich ernsthafte Reform der Europäischen Union auf den Weg zu bringen“, sagte Verheugen. „Und jetzt müssen sie es. Wenn sie es jetzt nicht tun, dann fliegt uns das ganze Projekt um die Ohren.“
Auch die britischen Politiker kritisierte Verheugen: Sie hätten es über Jahrzehnte versäumt, „den Wählern in Großbritannien klar zu machen, dass Europa mehr ist als ein wirtschaftliches Unternehmen“, sondern vor allem ein politisches Projekt. (dpa)
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