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Politik: London streicht 20 000 Stellen bei der Armee

London - Der britische Verteidigungsminister Philip Hammond hat unter Protesten aus Armeekreisen und von Politikern die Schließung von „17 größeren Armee-Einheiten“ bestätigt. Die Kürzungen sind Teil der drastischsten Umstrukturierung der britischen Streitkräfte seit 100 Jahren.

London - Der britische Verteidigungsminister Philip Hammond hat unter Protesten aus Armeekreisen und von Politikern die Schließung von „17 größeren Armee-Einheiten“ bestätigt. Die Kürzungen sind Teil der drastischsten Umstrukturierung der britischen Streitkräfte seit 100 Jahren. Der Kampfeinsatz der Armee in Afghanistan gehe ihrem Ende zu, sagte Hammond am Donnerstag. Ziel sei nun, eine „balancierte, schlagkräftige und anpassungsfähige“ Armee zu bauen.

Die Armeestärke wird von 102 000 auf 82 000 reduziert, 11 000 Soldaten, von denen viele bis vor kurzem noch in Afghanistan ihr Leben einsetzten, erhalten die Kündigung. Fünf Infanteriebataillone werden gestrichen und historische Regimente mit jahrhundertelanger Geschichte eingemottet.

Die Kürzungen sind Teil der von der Koalitionsregierung beschlossenen strategischen Streitkräftereform, die Kritikern zufolge aber mehr von Sparzwängen als strategischer Weitsicht geleitet ist. „Dies ist ein enormer Schlag für die Moral der Armee. Aber das bleibt nicht ohne Konsequenzen für unseren Einfluss in der Welt und unsere Möglichkeit, Mächte in Schach zu halten“, kritisierte Oppositionssprecher Jim Murphy. Machbar ist die Reform nur, wenn 30 000 zusätzliche freiwillige Teilzeitreservisten angeworben werden können. Hinterbänkler in der konservativen Tory-Partei von Premier David Cameron kritisierten, dass die Ausgaben für Entwicklungshilfe weiter steigen, während bei „Großbritanniens meist benutztem öffentlichen Dienst“ scharf gekürzt werde. mth

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