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Politik: London will kein Kyoto II

London - Bei der britischen Regierung wächst die Skepsis gegenüber einem Kyoto-Nachfolgeabkommen, das Emissionsbeschränkungen verbindlich festschreibt. Nachdem Premier Tony Blair jüngst Hoffnungen auf ein Nachfolgeabkommen dämpfte, äußerte sich die britische Umweltministerin Margaret Beckett skeptisch: „Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, dass es ein zweites Kyoto-Abkommen exakt wie das erste geben wird“, sagte sie am Rand einer Klimakonferenz in London.

London - Bei der britischen Regierung wächst die Skepsis gegenüber einem Kyoto-Nachfolgeabkommen, das Emissionsbeschränkungen verbindlich festschreibt. Nachdem Premier Tony Blair jüngst Hoffnungen auf ein Nachfolgeabkommen dämpfte, äußerte sich die britische Umweltministerin Margaret Beckett skeptisch: „Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, dass es ein zweites Kyoto-Abkommen exakt wie das erste geben wird“, sagte sie am Rand einer Klimakonferenz in London.

Ende November beginnen in Montreal Vorverhandlungen über einen neuen Vertrag. Das bestehende Abkommen läuft 2012 aus. Es sei klar, dass ein neues Abkommen „inklusiver“ sein müsse, sagte Beckett. Die USA und Australien haben Kyoto nicht unterzeichnet, weil neue Energieverbraucher wie China, Indien und Brasilien nicht mit einbezogen sind. Doch die britische Skepsis erstreckt sich nun auch auf das Setzen rigider Emissionsgrenzen. Aufsehen erregten Äußerungen Blairs auf einer von Ex Präsident Bill Clinton organisierten Konferenz in New York. Er sage es „mit brutaler Ehrlichkeit: Kein Land wird aus umweltpolitischen Gründen sein Wachstum oder seinen Konsum beschneiden“, so Blair laut dem jetzt veröffentlichten Konferenzprotokoll. Einige Länder hätten Kyoto unterzeichnet, andere nicht. „Diese Differenzen werden nie gelöst.“

Auch der Präsident des britischen Unternehmerverbandes CBI, John Sunderland, wandte sich auf der Konferenz gegen „absolute Emissionsgrenzen, die Erfolg bestrafen“. Reduktionsziele müssten robust, aber flexibel sein und die internationale Wettbewerbssituation berücksichtigen. Blair und Beckett haben den Klimaschutz in der britischen G8-Präsidentschaft zum Schwerpunkt gemacht. Angesichts des nun erzielten Konsens’ über die Realität des Klimawandels müsse die globale Reduzierung der CO2-Emissionen in den nächsten zwei Jahrzehnten beginnen, warnte Beckett. „Andernfalls werden die Konsequenzen schlimm und die Kosten viel höher sein“, sagte er.

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