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Politik: Malteser gehen, Misereor bleibt

Berlin - Als Reaktion auf die angespannte Sicherheitslage in Afghanistan schränken zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen ihre Arbeit in der Krisenregion ein. Der Malteser-Hilfsdienst beendet seine Präsenz in dem Land vollständig, während andere Organisationen wie Misereor ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.

Berlin - Als Reaktion auf die angespannte Sicherheitslage in Afghanistan schränken zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen ihre Arbeit in der Krisenregion ein. Der Malteser-Hilfsdienst beendet seine Präsenz in dem Land vollständig, während andere Organisationen wie Misereor ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen. Besonders für die ländliche Bevölkerung hat dies Folgen, da sich die Hilfe auf die Regionen um Kabul konzentriert.

Der Malteser-Hilfsdienst beendet seine Arbeit vor Ort ab Oktober und schließt sein Büro in Kabul, wie die Referentin der Abteilung Afghanistan, Wiltrud Gutsmiedl, sagt. Den Rückzug habe man monatelang diskutiert, er sei eine Reaktion auf die Ermordung von insgesamt drei afghanischen Mitarbeitern der Organisation. Trotz des Rückzuges bleibe die finanzielle Hilfe für das Land bestehen und werde von lokalen Mitarbeitern verwaltet. Mit Beschränkungen in der Hilfsarbeit haben auch die Helfer von Misereor zu rechnen. Sie müssen nach Aussage von Ulrich Füßer, Leiter der Asienabteilung, seit April auf Reisen in das Landesinnere aus Sicherheitsgründen verzichten. Besonders im Norden Afghanistans habe man bisher Bildungs- und Gesundheitsprojekte unterstützt. Nun werde die Arbeit der Organisation erheblich eingeschränkt, da der persönliche Kontakt zu den Afghanen fehle.

Das Deutsche Rote Kreuz setzt seine Hilfe für Afghanistan ungeachtet der aktuellen Ereignisse fort, wie DRK-Präsident Rudolf Seiters der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte. Da die Arbeit von Deutschland aus erfolge und keine eigenen Mitarbeiter im Land präsent seien, bleibe die humanitäre Hilfe für die Krisenregion bestehen. Die Hilfsorganisation Caritas beobachtet die Lage für ihre zwei deutschen und 13 afghanischen Mitarbeiter nach Aussage vom Leiter der Caritas international, Oliver Müller, sehr genau. Der Einsatz im Großraum Kabul sei derzeit zwar nicht gefährdet, trotzdem sei die Situation im Krisengebiet sehr kritisch. ddp

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