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Politik: Manager aus USA neuer Siemens-Chef

Peter Löscher löst Klaus Kleinfeld im Juli ab

Berlin - Der Pharma-Manager Peter Löscher wird neuer Siemens-Chef und soll den von Skandalen gebeutelten Konzern aus der Krise führen. Der Siemens-Aufsichtsrat bestellte den 49-Jährigen, der derzeit Vorstandsmitglied des US-Pharmakonzerns Merck ist, völlig überraschend zum Nachfolger von Klaus Kleinfeld. Löscher wird sein Amt bereits am 1. Juli antreten. Neuer Siemens-Personalvorstand soll der bisherige Chef der Gebäudetechnik-Sparte, Heinrich Hiesinger, werden. Er löst den unter Korruptionsverdacht stehenden Johannes Feldmayer ab.

Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme lobte Löscher als „herausragende Persönlichkeit“. Für seine Wahl seien unter anderem sein „globaler Hintergrund“ und seine „aufrechte Persönlichkeit“ ausschlaggebend gewesen, betonte Cromme am Sonntag. Löscher selbst sagte: „Ich reihe mich in die Reihe der 475 000 stolzen Siemensianer ein.“ Gesamtbetriebsratschef Ralf Heckmann und IG-Metall-Vize Berthold Huber begrüßten Löschers Berufung. Er habe zugesagt, keine Kahlschlagpolitik zu betreiben.

Siemens leidet derzeit unter einem Schmiergeldskandal. Der Konzern hat bereits zugegeben, dass in den vergangenen Jahren fast eine halbe Milliarde Euro Schmiergelder gezahlt worden sind. Wegen der Affäre ermittelt nicht nur die deutsche Staatsanwaltschaft, sondern auch die US-Börsenaufsicht SEC. Im Zuge der Affäre war Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer zurückgetreten, kurz darauf war auch der Vorstandschef Klaus Kleinfeld zum Rücktritt gedrängt worden. hej

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