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Politik: Maul- und Klauenseuche: Krankheit breitet sich in Großbritannien weiter aus

Das britische Landwirtschaftsministerium hat am Montag fünf weitere Fälle von Maul- und Klauenseuche in Südwestengland bestätigt. Damit ist klar, dass die Versuche, die Seuche einzudämmen, gescheitert sind.

Das britische Landwirtschaftsministerium hat am Montag fünf weitere Fälle von Maul- und Klauenseuche in Südwestengland bestätigt. Damit ist klar, dass die Versuche, die Seuche einzudämmen, gescheitert sind. Landwirtschaftsminister Nick Brown unterrichtete am Nachmittag das Unterhaus über die Situation. Mit weiteren Ausbrüchen müsse man rechnen. Die Seuche entwickle sich rapide, sagte Brown, während im ganzen Land die Verbrennung notgeschlachteter Tiere weiterging. Der Chefveterinär des Landwirtschaftsministeriums, Jim Scudamore sprach von einer besorgniserregenden Situation, die mit dem bisher letzten schweren MKS-Ausbruch in Großbritannien in 1967 vergleichbar sei. Damals wurden mehr als 2000 Tiere infiziert und fast eine halbe Million notgeschlachtet. Der Schaden für die Landwirtschaft betrug damals rund 4,5 Milliarden Mark.

Mit den Fällen in Wiltshire und Devon ist die Seuche nun auf mindestens zwölf Höfen aufgetreten. Die neuen Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit den am Sonntag bestätigten MKS-Fällen in Highhampton in Devon. Farmbesitzer Willie Cleve selbst führte die Ansteckung darauf zurück, dass er am 15. Februar im 600 Kilometer entfernten Northumberland 900 Kälbern und 1500 Schafe gekauft hatte. In Northumberland wurde die Seuche zuerst identifiziert. Cleve besitzt in Südwestengland 13 Höfe. Er handelt hauptsächlich mit Tieren. Es waren seine Exporte, die am Montag auch in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich zu Notschlachtungen führten, um ein Übergreifen der Seuche auf das europäische Festland zu verhindern.

Britische Verbraucher, die bereits die BSE Krise mit verhältnismäßiger Gelassenheit überstanden haben, reagieren bisher abwartend. Die neue, von der Labourregierung ins Leben gerufene britische Lebensmittelbehörde Food Standard Agency (FSA) versicherte den Fleischkonsumenten, Auswirkungen auf die Lebensmittelkette seien nicht zu befürchten. "Die Maul- und Klauenseuche ist ein Veterinärproblem, keine Sache für die Gesundheitsbehörden", so der Vorsitzende der FSA, Michael Walker.

Panikkäufe seien bisher ausgeblieben, berichten die Supermärkte. Doch angesichts des völligen Tierbewegungsverbots muss schon Mitte der Woche mit Engpässen vor allem beim Frühstücksschinken gerechnet werden. Ab Mittwoch werde es kein britisches Schweinefleisch mehr in den Regalen geben. Angesichts eines regen internationalen Fleischhandels müssen die Kunden aber auf Fleisch nicht verzichten. Schweinefleisch wird vor allem aus Dänemark und Holland eingeführt.

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