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Politik: Maul- und Klauenseuche: Vorläufige Entwarnung in Hessen

Wegen des Verdachts auf Maul- und Klauenseuche (MKS) sind in Hessen bis Mittwochmittag drei Höfe gesperrt worden. Noch vor Eintreffen der Untersuchungsergebnisse der Tübinger Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten ließen die Behörden bereits 41 Schafe töten, die Symptome der hochansteckenden Krankheit gezeigt hatten.

Wegen des Verdachts auf Maul- und Klauenseuche (MKS) sind in Hessen bis Mittwochmittag drei Höfe gesperrt worden. Noch vor Eintreffen der Untersuchungsergebnisse der Tübinger Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten ließen die Behörden bereits 41 Schafe töten, die Symptome der hochansteckenden Krankheit gezeigt hatten. Erste Schnelltests bestätigten den Verdacht auf MKS jedoch zunächst nicht. Die Sperrungen der betroffenen Höfe wurden allerdings aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres aufrechterhalten.

Zum Thema Chronologie: Der jüngste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Europa Die Ergebnisse müssten insbesondere bei Schafen mit Vorsicht bewertet werden, erklärte die hessische Gesundheitsministerin Marlies Mosiek-Urbahn (CDU). Der Test weise nur Antikörper nach, die bei einer längeren Infektion entstünden. Untersuchungen, die den Erreger selbst feststellen könnten, beanspruchten mehr Zeit. Erst diese Ergebnisse erlaubten eine Aufhebung der Schutzmaßnahmen. Auch in Nordrhein-Westfalen blieb trotz der Entwarnung nach Schnelltests ein Hof mit zunächst verdächtigem Schweinebestand im Münsterland gesperrt.

Das hessische Gesundheitsministerium teilte mit, es seien 650 000 Impfstoff-Portionen vorhanden. Zusätzlich seien 1,5 Millionen geordert. Der hessische Agrarminister Wilhelm Dietzel (CDU) sagte im Hessischen Rundfunk, beim Ausbruch von MKS seien in dem Bundesland rund zwei Millionen Tiere betroffen. Es werde aber keine vorbeugende Impfung geben. Denn vorbeugend gegen MKS geimpfte Tiere können nicht von infizierten unterschieden werden. Beide bilden Antikörper gegen die Viren im Blut. Die geimpften Tiere können nach einem Ausbruch der Seuche das Virus unerkannt weitertragen und verbreiten, weisen dabei aber keine Symptome der Krankheit auf. Da also nach Impfungen nicht nachvollzogen werden kann, ob Tiere den Erreger in sich tragen, verliert ein Land den Status "MKS-frei". Folge können Exportverbote sein.

In Nordrhein-Westfalen blieben trotz der vorläufigen Entwarnung die Sicherheitsvorkehrungen bestehen. In einem Radius von zehn Kilometern um den Betrieb in Horstmar-Leer dürfen keine Tiere ein- oder ausgeführt werden. Auf dem Hof waren am Dienstag rund 100 Ferkel auf Grund eines Verdachtfalls getötet worden. Der Betrieb liegt 40 Kilometer von der Grenze zu den Niederlanden entfernt, wo inzwischen mehr als ein Dutzend MKS-Fälle bekannt wurden.

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