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Politik: Mehr Gewalt an Berlins Schulen

Nach der Bluttat von Erfurt rechnen Experten auch in Berlin damit, dass sich unter Lehrern die Angst vor gewalttätigen Übergriffen durch Schüler ausbreitet. Es sei ein „normaler Mechanismus“, derartige Fälle auf sich zu übertragen, meint Bettina Schubert, die im Landesschulamt für Gewaltdelikte zuständig ist.

Nach der Bluttat von Erfurt rechnen Experten auch in Berlin damit, dass sich unter Lehrern die Angst vor gewalttätigen Übergriffen durch Schüler ausbreitet. Es sei ein „normaler Mechanismus“, derartige Fälle auf sich zu übertragen, meint Bettina Schubert, die im Landesschulamt für Gewaltdelikte zuständig ist. „Man identifiziert sich mit seiner Berufsgruppe“, sagte Schubert. Generell werden Schüler in Berlin wesentlich häufiger das Opfer von Übergriffen als Lehrer. Im vorigen Schuljahr etwa gab es 270 Vorfälle, von denen 172 Schülern und 41 Lehrer galten. In 19 Fällen waren beide Gruppen gleichzeitig betroffen. Vor dem tödlichen Angriff auf eine Lehrerin in Meißen 1999 galt nur jeder zehnte Angriff einem Lehrer. Danach gab es einen sprunghaften Anstieg, wobei sich einige Täter direkt auf Meißen bezogen. Einen spektakulären Messerangriffe auf einen Lehrer gab es zuletzt 1998, als ein Schüler, der sich ungerecht benotet fühlte, auf seine Lehrerin einstach. Im ersten Halbjahr dieses Schuljahres wurden bereits rund 20 Lehrer angegriffen. Insgesamt gab es 112 Gewaltvorfälle, bei denen 13 Mal Waffen zum Einsatz kamen. Als gravierendsten Fall nennt das Landesschulamt den Angriff auf einen Lehrer. Er wurde nach einer Vertretungsstunde in einer fünften Klasse von „drei jungen Männern nichtdeutscher Herkunft im regionalen Einkaufszentrum angegriffen und zusammengeschlagen“. Die Männer waren von einer der Fünftklässlerinnen herbeigerufen worden. Sie hatte anscheinend an der Vertretungsstunde etwas auszusetzen gehabt, vermutet die Behörde. sve

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