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Politik: Mehr Zulauf bei Ostermärschen

BERLIN/MÜNCHEN (AP).In Deutschland wird der Streit über die Luftangriffe der NATO gegen Jugoslawien nun auch auf die Straße getragen: Während in Berlin und München am Donnerstag mehr als 10 000 Albaner gegen das serbische Vorgehen im Kosovo und für die NATO-Einsätze demonstrierten, forderte die Ostermarsch-Bewegung die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen.

BERLIN/MÜNCHEN (AP).In Deutschland wird der Streit über die Luftangriffe der NATO gegen Jugoslawien nun auch auf die Straße getragen: Während in Berlin und München am Donnerstag mehr als 10 000 Albaner gegen das serbische Vorgehen im Kosovo und für die NATO-Einsätze demonstrierten, forderte die Ostermarsch-Bewegung die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen.Die beiden großen Kirchen riefen zum Gebet für Frieden und Hilfe im Kosovo auf.Der SPD-Spitzenpolitiker Hermann Scheer schlug UN-Generalsekretär Kofi Annan als Vermittler zwischen Jugoslawien und NATO vor.In Berlin folgten rund 8000 Menschen dem Aufruf des Albanischen Komitees."Stoppt den Völkermord und die ethnische Säuberung im Kosovo", hieß es auf Transparenten.Die Demonstranten forderten in Sprechchören das weitere militärische Engagement der NATO.Auf dem Münchner Marienplatz skandierten mehr als 2000 Albaner immer wieder "NATO, NATO" und schwenkten amerikanische, deutsche und albanische Flaggen.

Die Friedensbewegung rechnet mit so viel Zulauf bei den Ostermärschen wie seit Jahren nicht mehr.In mehr als 50 Städten und Gemeinden hätten bereits am Donnerstag Mahnwachen, Kundgebungen oder Friedensgottesdienste stattgefunden, teilte die Informationsstelle in Frankfurt mit.Die Proteste richteten sich gegen die Beteiligung der Bundeswehr an den NATO-Einsätzen, die als verfassungs- und völkerrechtswidrig verurteilt wurden.Mehrere hundert Demonstranten in Erfurt forderten die Soldaten aller am Krieg beteiligten Staaten auf, den Kriegsdienst zu verweigern.

Unter den Serben in Deutschland herrscht nach Ansicht des bayerischen Innenministers Beckstein (CSU) "eine besorgniserregende Emotionalisierung" und Wut auf die NATO.Allerdings gebe es "keinerlei Anzeichen, daß Gewalt vorbereitet wird".Sorgen machten jugoslawische Drohungen mit Terrorkommandos, die auf dem Weg in westliche Staaten seien.Es könne sich aber auch um eine Verunsicherungskampagne des Belgrader Geheimdienstes handeln.

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