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Menschenrechte: 73-jähriger Bischof in China festgenommen

Zum bereits zwölften Mal in den letzten vier Jahren ist Jia Zhiguo, ein Bischof der katholischen Untergrundkirche, in China festgenommen worden. Insgesamt saß der 73-jährige vatikantreue Bischof bereits 18 Jahre seines Lebens im Gefängnis.

In China ist ein 73 Jahre alter Bischof der katholischen Untergrundkirche festgenommen worden. Bischof Jia Zhiguo sei am Sonntag von Regierungsbeamten im Ort Wuqiu in der nordchinesischen Provinz Hebei verhaftet worden, berichtete die in den USA ansässige katholische Kardinal Kung Stiftung am Montag. Innerhalb der vergangenen vier Jahre sei es bereits das zwölfte Mal, dass der Bischof festgenommen wurde, zuletzt vor fast genau einem Jahr. Über die Gründe der Verhaftung sowie den Ort, an dem der Bischof festgehalten wird, war zunächst nichts bekannt.

Jia Zhigou habe bereits 18 Jahre seines Lebens in chinesischen Gefängnissen verbracht, erklärte die Stiftung weiter. Nach seiner Freilassung im Dezember 2007 hatte der Bischof unter Hausarrest gestanden und durfte mit wenigen Ausnahmen keine Besucher empfangen. Der alte Mann soll schwer krank sein und habe vergeblich um medizinische Hilfe gebeten. Der Papst hatte ihn 1980 als Bischof der Gemeinde Zhengding in Hebei mit etwa 110.000 Katholiken eingesetzt. Jia Zhigou kümmert sich dort um ein Waisenhaus mit etwa 100 Waisen.

Etwa 40 Untergrundbischöfe seien derzeit in China inhaftiert, verschwunden, unter Haussarrest gestellt oder ständiger Überwachung ausgesetzt. Seit der Machtübernahme der Kommunisten 1949 und des Bruchs mit dem Vatikan 1951 ist die Kirche in China gespalten. Während die staatlichen Kirchen den Papst nicht anerkennen, entzieht sich die katholische Untergrundkirche der Kontrolle. Ihre Mitglieder stehen loyal zum Papst und werden verfolgt. (jam/dpa)

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