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Politik: Menschenrechte: "Die Taliban sind nicht reformierbar"

Die größte oppositionelle Frauenvereinigung Afghanistans hat die Vereinten Nationen um mehr Unterstützung im Kampf gegen Verletzungen der Grundrechte von Frauen durch das Taliban-Regime gebeten. Gleichzeitig erklärte sie, die Schließung der 25 UN-Bäckereien durch die Taliban vor zwei Tagen dürfe nicht zu einem Abzug der humanitären Organisationen führen.

Die größte oppositionelle Frauenvereinigung Afghanistans hat die Vereinten Nationen um mehr Unterstützung im Kampf gegen Verletzungen der Grundrechte von Frauen durch das Taliban-Regime gebeten. Gleichzeitig erklärte sie, die Schließung der 25 UN-Bäckereien durch die Taliban vor zwei Tagen dürfe nicht zu einem Abzug der humanitären Organisationen führen. "Mehr als 28 000 Kriegswitwen in Kabul sind auf die Nahrungsmittelhilfe der UN dringend angewiesen" sagte Saher Saba von der Revolutionären Vereinigung der Frauen Afghanistans (Rawa) am Donnerstag in Genf. Die islamistischen Taliban hatten die Bäckereien vor zwei Tagen geschlossen, weil dort Frauen arbeiteten.

"Keine der halbherzigen Maßnahmen, die sie ergreifen, kann die Tatsache verschleiern, dass diese Fundamentalisten geistig noch im Mittelalter leben", sagte Saba in ihrer Rede vor einem Komitee der UN-Menschenrechtskommission in Genf. Nach ihren Angaben konnten erstmals seit der Eroberung der Hauptstadt Kabul durch die Taliban-Milizen afghanische Frauen vor einem UN-Menschenrechtsgremium auftreten. In ihrer Heimat dürften sie sich nicht ohne einen männlichen Verwandten auf die Straße wagen. "Die Taliban sind nicht reformierbar", betonte sie. Ihre Organisation befürworte deshalb eine Intervention von UN-Friedenstruppen in Afghanistan. Insgesamt sind derzeit in Afghanistan nach UN-Angaben vier Millionen Menschen wegen einer anhaltenden Dürre auf Nahrungsmittellieferungen und andere humanitäre Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen.

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