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Mindestlöhne: Niedriglöhne schaffen keine Arbeitsplätze

Unmittelbar vor der Koalitionsrunde zur Neuordnung des Niedriglohnsektors hat Wirtschaftsminister Michael Glos seine Ablehnung von Mindestlöhnen bekräftigt.

Berlin - "Flächendeckende Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze, sie fördern die Schwarzarbeit, drücken Arbeit aus Deutschland hinaus und sind keine Lösung des Problems", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Die Spitzen der großen Koalition wollen an diesem Montagabend in Berlin über das Thema beraten. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) will dabei Vorschläge zur Neuordnung des Niedriglohnsektors vorlegen.

Glos dämpfte im ZDF die Erwartungen an die Koalitionsrunde: "Ich glaube nicht, dass es heute Abend zu Entscheidungen kommt." Die Koalition habe es in dieser Frage "überhaupt nicht eilig". In Deutschland gebe es eine "sehr verfestigte Arbeitslosigkeit". Daher sei die Situation hier nicht mit der anderer Länder zu vergleichen. "Wir müssen uns überlegen, wie wir Möglichkeiten und Anreiz geben, in Arbeit zu kommen. Und gesetzlich verordnete Mindestlöhne verhindern im allgemeinen, dass gerade Leistungsschwächere im Arbeitsmarkt reaktiviert werden."

Der Wirtschaftsminister wies darauf hin, dass extreme Niedriglöhne schon heute anfechtbar seien. "Natürlich muss gegen schwarze Schafe vorgegangen werden. Aber deswegen gleich unser ganzes System zu verändern, das halte ich für falsch." (tso/dpa)

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