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Politik: „Mit der SPD verbindet uns die Tradition“

Bundesgeschäftsführer Uwe Hiksch über die Wurzeln seiner Partei

Die PDS ist in ihrer Existenz bedroht. Treten Sie ihr Amt mit einem flauen Gefühl an?

Natürlich. Der Parteitag hat gezeigt, dass die PDS gespalten ist. Meine Hauptaufgabe wird sein, die Gräben zuzuschütten. Die Partei kann nur gemeinsam in die Zukunft gehen. Die Kommunistische Plattform gehört genauso dazu wie die Landesregierungen.

In Gera hagelte es Kritik an der Arbeit der rot-roten Koalitionen in Berlin und Schwerin. Wie gehen Sie damit um?

Berlin ist pleite, wurde von Schwarz-Rot in den Ruin getrieben. Es ist richtig, wenn Sozialisten nun mit dafür sorgen, dass diese Stadt sich positiv entwickelt. Wenn es um soziale Gerechtigkeit geht – ich denke etwa an die Vorschläge der Hartz-Kommission oder die rot-grüne Gesundheitsreform -, müssen sie aber auch Nein sagen können. Doch wenn 2004 die schlechte CDU-Landesregierung in Sachsen und die noch schlechtere in Thüringen zur Disposition stehen, müssen wir eine reformorientierte Alternative anbieten können. Natürlich mit den Sozialdemokraten.

Sie sind 1999 aus der SPD zur PDS gekommen. Was verbindet beide Parteien?

Die Tradition. Wir müssen deutlich machen, dass unsere Wurzeln nicht nur die aus der DDR sind. Die Wurzeln August Bebels, Ferdinand Lassalles und Karl Liebknechts, aber auch die Wurzeln von Karl Marx müssen Teil der PDS-Programmatik sein. Wir sollten die Friedensbewegung und die Umweltbewegung ansprechen, die Menschen, die Ende der 70er Jahre mit der Gründung der Grünen eine Hoffnung verbunden haben und heute tief enttäuscht sind. Nur als gesamtdeutsche linke Partei können wir eine positive Zukunft gestalten. Und dann werden auch die Unterschiede zur SPD deutlich werden.

Das Gespräch führten Sabine Beikler und Matthias Meisner.

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