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Politik: Mit vollem Namen

Anfang der 90er Jahre sind in Deutschland nach dem Ergebnis der EUStudie ebenso wie die ausländerfeindlichen Übergriffe auch die antisemitischen Vorfälle gestiegen. Letztere erreichten im Jahr 2001 mit 1629 Fällen einen Höhepunkt, wobei die Mehrheit so genannte „Propagandafälle“ waren.

Anfang der 90er Jahre sind in Deutschland nach dem Ergebnis der EUStudie ebenso wie die ausländerfeindlichen Übergriffe auch die antisemitischen Vorfälle gestiegen. Letztere erreichten im Jahr 2001 mit 1629 Fällen einen Höhepunkt, wobei die Mehrheit so genannte „Propagandafälle“ waren. Als größtes Problem sehen die Experten der „Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ nicht aktive Gewalt gegen Juden, sondern eine subtilere Form des Antisemitismus, die sich vor allem in antijüdischen Aussagen und anitjüdischem Verhalten ausdrückt. Die Debatte über Antisemitismus sei zudem auf das Engste mit der über den Nahostkonflikt verbunden, so die Experten. Darüber hinaus würden antiamerikanische Gefühle und antisemitische Behauptungen miteinander verknüpft. Der Zentralrat der Juden in Deutschland erhielt 2002 eine Vielzahl von antisemitischen E-Mails und Briefen, deren Autoren nicht davor zurückscheuten, oft ihren vollen Namen und auch ihre Adresse anzugeben. Generell sieht die Studie seit 1999 steigende antisemitische Tendenzen. Allerdings berichtet sie auch von einer Reihe von Solidaritätsbekundungen und kirchlichen Versuchen für den interreligiösen Dialog mit der jüdischen Gemeinde. cir

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