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Politik: Mordanklage gegen den Todesschützen Buford Furrow von Los Angeles

Der am Mittwoch festgenommene Amokläufer von Los Angeles ist wegen des Mordes an einem Postboten, fünffachen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes dem Haftrichter vorgeführt worden. Der Staatsanwalt kann die Todesstrafe fordern.

Der am Mittwoch festgenommene Amokläufer von Los Angeles ist wegen des Mordes an einem Postboten, fünffachen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes dem Haftrichter vorgeführt worden. Der Staatsanwalt kann die Todesstrafe fordern. Der 37-jährige Buford Furrow hatte sich in Las Vegas der Bundespolizei (FBI) gestellt und erklärt, der Überfall auf das jüdische Gemeindezentrum am Dienstag sei ein "Weckruf für alle Amerikaner, Juden umzubringen".

Furrow hatte am Dienstag in dem Zentrum mit einer Maschinenpistole um sich geschossen und dabei fünf Menschen, darunter drei kleine Kinder, verletzt. Eine Stunde später erschoss er einen 39 Jahre alten Postboten, bevor er sich mit einem Taxi ins FBI-Büro nach Las Vegas fahren ließ. Dort erklärte er den Beamten: "Ihr sucht mich, ich habe die Kinder in Los Angeles umgebracht."

Der Amoklauf Furrows ist offenbar bereits die zweite rassistisch motivierte Gewalttat an ethnischen und rassischen Minderheiten diesen Sommer in den USA. Anfang Juli hatte der 21-jährige Student Benjamin Smith in einem viertägigen Amoklauf in und um Chicago eine Serie von Angriffen auf Juden, Asiaten und Schwarzen begangen. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, neun weitere wurden verletzt. Der Mann war Mitglied der rechtsextremistischen "World Church of the Creator". Als die Polizei versuchte, Smith in einem gestohlenen Fahrzeug anzuhalten, erschoss sich dieser selbst.

Die rechtsradikale Szene in den USA ist weit verzweigt. Den ideologischen Unterbau liefert eine teils pseudotheologisch, teils stark neonazistisch eingefärbte Doktrin von der Überlegenheit ("supremacy") der weißen Rasse. So wünscht die antisemitische "Arische Nation" (Aryan Nation) auf der Webpage der Ortsgruppe Jacksonville (Florida) denn auch dem "Kameraden" Smith: "Ruhe in Frieden - Wir vergessen Dich nicht."

Die "Arische Nation" wurde Mitte der 70er Jahre von Richard G. Butler gegründet. Die Gruppe hat ihren Hauptsitz im verschlafenen Hayden Lake im Bundesstaat Montana, der als Hochburg von rechtsextremistischen "Milizen" gilt.

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