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Nach Ausschreitungen: Gespannte Ruhe auf Madagaskar

Nach Protesten, Zerstörungen und Plünderungen auf der Tropeninsel Madagaskar hat sich die Lage etwas beruhigt. Eine Ausgangssperre für die Hauptstadt Antananarivo endete am Donnerstagmorgen um fünf Uhr.

Auf den Straßen der Hauptstadt zeigen Militär und Polizei starke Präsenz. Nach einer ersten Schadensbilanz des Fernsehens wurden bei den Protesten und Plünderungen der vergangenen Tage auf der Insel Dutzende Gebäude zerstört; mehrere 1000 Menschen hätten dadurch ihre Jobs verloren. Die Zahl der Opfer gab die Zeitung "La Vérité" mit 91 Toten und mehr als 100 Verletzten an. Offizielle Angaben dazu gab es nicht. Die Gendarmerie meldete 92 Festnahmen.

Die Krawalle waren nach regierungskritischen Protesten zum Auftakt eines unbefristeten Generalstreiks am Montag außer Kontrolle geraten. Die Plünderungen hatten sich zunächst gegen Einrichtungen aus dem Firmenimperium von Präsident Marc Ravalomanana (59) gerichtet, dem der Bürgermeister von Antananarivo, Andry Rajoelina, Verschwendung und anti-demokratisches Verhalten vorwirft. Die Plünderungen hatten von der Hauptstadt aus rasch auf andere große Städte übergegriffen. Rajoelina hatte am Vortag Anweisung für die Schließung von Läden, Schulen und Behörden bis zum Wochenende gegeben. Am Samstag ist eine weitere Massenkundgebung geplant. (feh/(dpa)

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