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Politik: Nach der Eröffnung soll ein neuer Handelsvertrag die Beziehungen verbessern

24 Jahre nach der dramatischen Evakuierung der US-Botschaft am Ende des Vietnamkrieges sind amerikanische Diplomaten wieder in das ehemalige Saigon zurückgekehrt. Am Donnerstag eröffnete Botschafter Pete Peterson im heutigen Ho-Tschi-Minh-Stadt ein neues US-Konsulat, erbaut genau an der Stelle, wo früher die amerikanische Botschaft in Südvietnam stand.

24 Jahre nach der dramatischen Evakuierung der US-Botschaft am Ende des Vietnamkrieges sind amerikanische Diplomaten wieder in das ehemalige Saigon zurückgekehrt. Am Donnerstag eröffnete Botschafter Pete Peterson im heutigen Ho-Tschi-Minh-Stadt ein neues US-Konsulat, erbaut genau an der Stelle, wo früher die amerikanische Botschaft in Südvietnam stand.

"Dies ist ein bedeutender Schritt in unseren bilateralen Beziehungen", sagte Peterson. In den letzten Jahren hat sich das Klima zwischen den beiden einstigen Kriegsgegnern deutlich verbessert. Seit drei Jahren unterhalten die USA und Vietnam wieder diplomatische Beziehungen. Letzten Monat wurde ein Handelsabkommen unterzeichnet. Vereinbarungen über technische und wissenschaftliche Kooperation stehen ebenfalls kurz vor dem Abschluss. Viele amerikanische Veteranen kehren heute als Touristen nach Vietnam zurück. Mit 20 000 Einwanderungsanträgen pro Jahr stellen die Vietnamesen darüber hinaus die fünftgrößte Einwanderergruppe in den USA. Mit der Eröffnung einer Vertretung vor Ort erwarten US-Behörden einen drastischen Anstieg der Anträge auf Einwanderung und Visa. Von derzeit 10 000 Visaanträgen pro Jahr wird ein Anstieg auf 150 000 prognostiziert.

Die Bilder von der hektischen Evakuierung der US-Botschaft in Saigon vor den heranrückenden Truppen des nordvietnamesischen kommunistischen Vietkong am 29. April 1975 waren seinerzeit um die Welt gegangen. US-Botschafter Graham Martin, das Botschaftspersonal sowie einige proamerikanische Vietnamesen wurden per Helikopter aus dem bereits vom vorrückenden Vietkong eingeschlossenen Saigon evakuiert. Die Aktion markierte das Ende des Krieges, der über drei Millionen Vietnamesen und 58 000 US-Soldaten das Leben gekostet hatte. Das in Ho-Tschi-Minh-Stadt umbenannte Saigon wurde die Hauptstadt des vereinten sozialistischen Vietnams.

Das umstrittene militärische Engagement der USA in Vietnam wurde als Resultat der sogenannten "Domino"-Theorie umgesetzt, die besagte, dass, wenn ein südostasiatisches Land ins kommunistische Lager wechseln würde, alle Nachbarländer ebenfalls "umfallen" würden. Die USA hatten dem südvietnamesischen Regime zunächst nur einige tausend "Militärberater" zur Verfügung gestellt, bauten aber ihre Truppenpräsenz rasch aus.

gm

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