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Nach Geständnis: Mutmaßlicher islamistischer Terrorhelfer auf freiem Fuß

Ein mutmaßlicher islamistischer Terrorhelfer aus dem baden-württembergischen Biberach ist nach einem Geständnis wieder auf freiem Fuß. Er soll via Internet Al-Qaida-Aktivitäten unterstützt haben.

Vorerst frei: Der Haftbefehl gegen den 26 Jahre alten Daniel P. sei außer Vollzug gesetzt worden, bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Montag. Der zur "Globalen Islamischen Medienfront" (GIMF) gerechnete Deutsche steht damit weiter im dringenden Verdacht, islamistische Internetpropaganda verbreitet zu haben. Er muss sich täglich bei der Polizei melden.

Der zum Islam übergetretene Daniel P. war nach einer bundesweiten Razzia vor zwei Wochen zusammen mit einem weiteren Verdächtigen festgenommen worden, dem 23 Jahre alte Harun Can A. aus dem nordrhein-westfälischen Schlangen. Dessen Haftbefehl wurde nach einem Geständnis ebenfalls gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Ein dritter Haftbefehl war gegen einen bereits anderweitig inhaftierten Deutschen erlassen worden. Die Verdächtigen sollen via Internet die Aktivitäten der ausländischen Terrorgruppen Al Qaida, Al Qaida im Zweistromland und Ansar al-Islam unterstützt haben.

Acht junge Menschen im Visier

Insgesamt hat die Bundesanwaltschaft wegen der GIMF-Aktivitäten acht teilweise sehr junge Beschuldigte im Visier. Bei vier von ihnen handelt es sich offenbar um zum Islam übergetretene deutsche Konvertiten.

Die seit 2006 aktive deutschsprachige GIMF, die keinen engen Kontakt zum Kern von Al Qaida haben soll, hatte im März und November 2007 durch Drohvideos gegen Deutschland und Österreich öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die GIMF ausschließlich im Internet aktiv und unterstützt durch die Verbreitung von Propagandamaterial den globalen "Dschihad", den sogenannten Heiligen Krieg der Islamisten. (sba/dpa)

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