zum Hauptinhalt
Phantom 1

© Polizei Passau

Nach Messer-Attacke: Polizei in Passau sucht fünf weitere Personen

Der Fall wird immer verworrener. Erst nimmt die Polizei ein Ehepaar fest, das der rechten Szene zugeordnet und verdächtigt wird, in die Messerattacke auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl am 13. Dezember verwickelt zu sein. Das kommt am Dienstag wieder auf freien Fuß und nun sucht man fünf weitere Personen.

Eine Woche nach seiner Festnahme ist das im Fall des Passauer Polizeichefs Alois Mannichl verdächtigte Paar auf freien Fuß gesetzt worden. Der Verdacht der Beihilfe bei dem Messerattentat auf Mannichl habe sich nicht erhärtet, teilte ein Polizeisprecher in Passau mit. Nun sucht die Polizei fünf andere Personen, darunter zwei mit Phantombildern - eine junge Frau und ein Mann mit "Hahnenkamm".

Die Polizei sucht nach einer Gruppe von vier Männern und einer Frau, die sich am 13. Dezember, dem Tattag, in Fürstenzell am Friedhof und in der Passauer Straße aufgehalten haben soll. Die Frau solll nach der jüngsten gemeinsamen Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft 20 bis 25 Jahre alt sein und schwarze, schulterlange Haare tragen. Am rechten Auge soll sie ein Piercing in Kegelform haben. Der mit Phantombild gesuchte Mann im Alter von etwa 20 Jahren soll am rechten Ohr viele Ohrringe tragen. Die Polizei erläuterte, es sei offen, ob die Gesuchten in unmittelbarem Zusammenhang mit der Tat standen.

Gesucht wird ein Autofahrer oder -fahrerin

Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlichten einen weiteren Zeugenaufruf. Gesucht wird demnach der Mann oder die Frau am Steuer eines Autos, das am Tattag gegen 17 Uhr die Passauer Straße in Fürstenzell in Richtung Marktplatz befahren hat. Der Wagen folgte demnach einem anderen Auto, dessen Fahrer wegen Fußgängern bremsen musste und zunächst nicht weiter fuhr. Daraufhin soll der Fahrer oder die Fahrerin des nachfolgenden Autos gehupt haben. "Diese Person wird dringend als Zeuge gesucht", hieß es bei den Ermittlern.

Mannichl war am 13. Dezember beim Öffnen seiner Haustür in seinem Wohnort Fürstenzell von einem glatzköpfigen Mann mit einem Messer niedergestochen worden. Am Mittwoch vergangener Woche war gegen das nun frei gelassene Ehepaar Haftbefehl erlassen worden. Die tags zuvor Festgenommenen wurden der Münchner Neonazi-Szene zugeordnet. Nach dem Täter wird nach wie vor in ganz Deutschland sowie in Österreich und Tschechien gefahndet.

Polizeigewerkschaft kritisiert Politiker

Die Deutsche Polizeigewerkschaft dankte derweil den Demonstranten, die am Montagabend in Fürstenzell mit einem Kerzenzug ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt hatten. Zugleich forderte Gewerkschaftschef Rainer Wendt die Politiker zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen politisch motivierte Gewalt auf. So sei das Internet "der größte Tatort der Welt", mahnte Wendt. Allein für diesen Bereich müssten Bund und Länder mindestens 500 spezialisierte Kriminalisten bereit stellen. "Leider haben dieselben Politiker, die jetzt nach mehr Aktivität im Kampf gegen rechte Gewalttäter aufrufen, in der Vergangenheit mit dazu beigetragen, dass die Polizei personell und materiell an den Rand der Handlungsfähigkeit geführt wurde." (sp/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false