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Politik: Nahost: Alternativer Nobelpreis für Friedensinitiative aus Israel

Die diesjährigen Träger des Alternativen Nobelpreises werden für ihre Friedensarbeit und den Einsatz für soziale Gerechtigkeit gewürdigt. Dies betonte der Stifter des Preises, Jakob von Uexkull, in Stockholm.

Die diesjährigen Träger des Alternativen Nobelpreises werden für ihre Friedensarbeit und den Einsatz für soziale Gerechtigkeit gewürdigt. Dies betonte der Stifter des Preises, Jakob von Uexkull, in Stockholm. Die mit rund 400 000 Mark dotierte Auszeichnung wird seit 1980 jährlich für herausragende Leistungen zur Lösung drängender Menschheitsprobleme verliehen. In diesem Jahr teilen sich den Preis die israelische Friedensgruppe "Gusch Schalom", die britischen Atomwaffengegner von "Trident Plougshares", der brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff und der aus Venezuela stammende Jose Antonio Abreu, der sich als Anwalt armer Kinder versteht.

Bezogen auf die aktuelle politische Situation sei dies eine sehr gelungene Auswahl, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer dem Tagesspiegel. Die Auszeichnung gebe Menschen, die noch mitten in ihrem Engagement steckten, den nötigen Rückenwind, meinte Scheer, der den Preis 1999 für seinen Einsatz für umweltfreundliche Windkraft erhalten hatte.

"Gusch Shalom" (Friedensblock) setzt sich für den Rückzug der israelischen Armee aus den besetzten palästinensischen Gebieten und die Schaffung eines palästinensischen Staates ein. "Ich hoffe, dass die Preisverleihung zu einem Umschwung in der öffentlichen Meinung in Israel führen wird", sagte Uri Avnery, israelischer Journalist und Initiator der Gruppe. "Gusch Schalom" hat nach seinen Angaben trotz des blutigen Konflikts der vergangenen Wochen und Monate zahlreiche gemeinsame Aktionen mit palästinensischen Gruppen unternommen. Der 1933 als 10-jähriges Kind deutscher Juden nach Palästina gekommene Uri Averny gilt als eine der profiliertesten politischen Stimmen in Israel für die Anerkennung des Staates Palästina und das Ende der israelischen Siedlungspolitik.

Paul Janositz

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