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Nahost: Anschlag auf Abbas vereitelt

Die palästinensischen Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen Mordanschlag auf Präsident Mahmud Abbas vereitelt. Die Hamas soll unter einem Tunnel auf der Route des Präsidenten Sprengstoff platziert haben.

Ramallah/Gaza - Der Sprengstoff habe beim Vorbeifahren des Präsidentenkonvois gezündet werden sollen, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen, die die radikalislamische Hamas für den Attentatsversuch verantwortlich machen. Der Tunnel befand sich nach ihren Angaben unter der Straße von Salaheddin, die durch den Gazastreifen verläuft. Der Sprengstoff sei von den Essedin-al-Kassam-Brigaden der Hamas dort platziert worden. Im Büro des Präsidenten wurden die Angaben der Sicherheitskräfte bestätigt.

Nachdem aus dem Gazastreifen mehrfach Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden waren, flog die israelische Luftwaffe Angriffe, bei denen sechs Palästinenser getötet wurden. Ziel der Angriffe war die Hamas. Diese kündigte Selbstmordanschläge gegen Israel als Vergeltung an. Am Abend drangen nach palästinensischen Angaben zudem 15 Panzer über die Grenze des Gazastreifens auf palästinensisches Gebiet vor. Ein Militärsprecher sagte, die Armee habe wieder eine Artilleriestellung an die Grenze zum Gazastreifen verlegt. Ursprünglich hatte Israel dort bereits mehrere Stellungen eingerichtet, diese nach einer im November vereinbarten Waffenruhe mit radikalen Palästinensergruppen allerdings abgezogen. Damals hatte die Armee beim Beschuss eines Hauses mit Granaten 19 Menschen getötet, unter ihnen viele Frauen und Kinder.

Gewalt zwischen Hamas und Fatah eskaliert

Die Hamas und die Fatah von Abbas setzten ihre Kämpfe trotz einer neu vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen fort. Dabei wurden am Donnerstag mindestens drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Seit dem Beginn der jüngsten schweren Auseinandersetzungen am 11. Mai kamen insgesamt 47 Palästinenser ums Leben.

Die USA forderten die Palästinenser auf, sich "verantwortungsbewusst" zu verhalten. Die Gewalt im Gazastreifen müsse ein Ende haben, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Gleichzeitig verlangte er von Abbas, für ein Ende des Raketenbeschusses von Nordisrael zu sorgen. Seit Sonntag schossen radikale Palästinenser mehr als 35 Raketen auf Israel ab, dabei wurden sechs Menschen verletzt. (tso/AFP)

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