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Politik: Nahost: Gibt Israel die West-Bank zurück? - Laut US-Dokument weitreichende Zugeständnisse an Palästinenser

Israel ist angeblich bereit, den Palästinensern bei einem Friedensvertrag bis zu 95 Prozent des Westjordanlandes und des Gazastreifens zurückzugeben. Das berichtete das israelische Fernsehen am Donnerstag unter Berufung auf ein amerikanisches Dokument, das den derzeitigen Stand der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern zusammenfasse.

Israel ist angeblich bereit, den Palästinensern bei einem Friedensvertrag bis zu 95 Prozent des Westjordanlandes und des Gazastreifens zurückzugeben. Das berichtete das israelische Fernsehen am Donnerstag unter Berufung auf ein amerikanisches Dokument, das den derzeitigen Stand der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern zusammenfasse. Ein Sprecher von Ministerpräsident Ehud Barak wies den Bericht als reine Spekulation zurück; der Sprecher der amerikanischen Botschaft erklärte, er habe das Papier gesehen, es sei aber kein offizielles amerikanisches Dokument.

Dem Fernsehbericht zufolge hat die israelische Verhandlungsdelegation der palästinensischen Seite zugesichert, ihr die Souveränität über den Jordan, das Jordantal und die Brücken zwischen dem Westjordanland und Jordanien zu geben. Eine internationale Schutzmacht mit einem großen israelischen Militärkontingent solle die Aufsicht über die Brücken haben, und die Palästinenser sollten das Jordantal an Israel zurückverpachten, hieß es in dem Dokument weiter. 40 000 israelische Siedler würden unter palästinensischer Herrschaft bleiben, während die übrigen in großen Siedlungsblöcken zusammengefasst würden. Außerdem gebe es Fortschritte bei dem Versuch, Barak davon zu überzeugen, dass Israel den Palästinensern die Souveränität über arabische Viertel in Jerusalem geben solle.

Die genannten Punkt gehen über die Zugeständnisse hinaus, die Barak bislang zu machen bereit war. Israelis und Palästinenser haben sich verpflichtet, bis zum 13. September ein abschließendes Friedensabkommen zu erreichen. Die Palästinenser haben inzwischen allerdings ihre Zustimmung zum "Non-Paper" zurückgezogen, da dieses nur den israelischen Standpunkt erläutere, hieß es.

Die amerikanische Regierung klärt derzeit die Erfolgschancen eines Dreiergipfels ab, da Präsident Bill Clinton einen Misserfolg ähnlich demjenigen seines Genfer Treffens mit dem inzwischen verstorbenen syrischen Präsidenten Hafez el-Assad vermeiden will.

cal

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