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Nahost: Hamas stoppt Dialog mit Fatah

Nach den neuerlichen Zusammenstößen zwischen Anhängern rivalisierender Palästinensergruppierungen hat die regierende Hamas ein Einfrieren des Dialogs mit der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas angekündigt.

Gaza - Jüngsten Angaben von Sicherheitskräften zufolge wurden im Gazastreifen binnen 24 Stunden mindestens elf Menschen getötet. Abbas bemüht sich seit langem um eine Beteiligung seiner Fatah an der Hamas-Regierung. Nach Angaben von Sicherheitskräften feuerten Unbekannte am Freitagabend eine Panzerabwehrrakete auf das Haus eines palästinensischen Ministers in Gaza ab.

"Die Hamas hat entschieden, den nationalen Dialog mit der Fatah einzufrieren, um die tödlichen Angriffe und Verbrechen gegen Hamas-Anhänger zu verurteilen", sagte Hamas-Sprecher Ismail Radwane. Palästinenserpräsident Abbas und der Chef der radikalislamischen Hamas, Chaled Meschaal, hatten sich am Sonntag in Damaskus getroffen, ohne einen Durchbruch bei ihren Gesprächen über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit zu erzielen. Es war die erste Begegnung der beiden seit dem Wahlsieg der Hamas vor knapp einem Jahr. Abbas und Meschaal hatten in Damaskus vereinbart, den Dialog über eine Koalitionsregierung in den kommenden zwei Wochen fortzusetzen.

Auch Kinder unter den Opfern

Wie Sicherheitskräfte am Freitag mitteilten, starben am Abend zwei Fatah-Aktivisten in Dschabalija im Norden des Gazastreifens. Am Donnerstagabend seien ein Fatah-Anhänger, vier Hamas-Aktivisten, ein Teenager und ein Kleinkind bei mehreren Zwischenfällen getötet worden. Zwei weitere Hamas-Anhänger erlagen demnach am Freitag ihren schweren Verletzungen. Insgesamt wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Die Situation zwischen Fatah und der regierenden Hamas ist seit der Ankündigung von Neuwahlen durch Abbas im Dezember gespannt.

Nach Angaben von Sicherheitskräften feuerten Unbekannte am Freitagabend eine Panzerabwehrrakete auf das Haus eines palästinensischen Ministers in Gaza ab. Der Außenminister der Hamas-Regierung, Mahmud Sahar, sei nicht zu Hause gewesen, auch sonst sei niemand verletzt worden. Allerdings sei Sachschaden an dem Haus entstanden. (tso/AFP)

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