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Nahost: Hamas und Fatah tauschen Geiseln aus

Die rivalisierenden Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah haben mit dem Austausch von Geiseln begonnen. 20 Anhänger der Hamas und 18 Aktivisten der Fatah wurden freigelassen.

Gaza/Tel Aviv - Beide Organisationen hatten während ihrer blutigen Auseinandersetzungen in den vergangenen Wochen immer wieder Kämpfer der jeweils anderen Seite entführt. Seit Dienstagmorgen gilt im Gazastreifen eine von Hamas und Fatah vereinbarte Waffenruhe. Obwohl am Nachmittag erneut ein Hamas-Kämpfer erschossen wurde, gingen die gewaltsamen Auseinandersetzungen insgesamt deutlich zurück.

Dem Geiselaustausch war ein Treffen hochrangiger Vertreter der verfeindeten Gruppen in Gaza vorausgegangen. Wie es hieß, sei auch dieses Treffen durch ägyptische Vermittlung zu Stande gekommen. Eine Delegation aus Kairo war bereits am Montag an den Verhandlungen über die Waffenruhe beteiligt.

Nach palästinensischen Augenzeugenberichten zog die Fatah am Dienstag ihre Polizeikräfte in Gaza auf die ursprünglichen Positionen zurück. Auf einigen Straßen seien allerdings noch Mitglieder der Hamas-Polizeimiliz zu sehen gewesen. Geschäfte im Zentrum Gazas, wo viele der bewaffneten Konfrontationen stattgefunden hatten, wurden wieder geöffnet. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens kam es jedoch erneut zu einem Feuergefecht. Nach Angaben von Ärzten wurde dabei ein Hamas-Kämpfer getötet. Die radikalislamische Organisation machte Fatah-Aktivisten für seinen Tod verantwortlich.

Mehrere palästinensische Fraktionen begrüßten die ausgehandelte Waffenruhe. Der palästinensische Außenminister Mahmud al Sahar erklärte unterdessen, Ägypten habe die Bildung einer nationalen Armee angeregt, in die alle Gruppierungen eingegliedert werden sollten. Fatah-Sprecher Dschamal Nasal begrüßte den Vorschlag. Politische Beobachter rechnen jedoch mit einem neuen Ausbruch der Gewalt, sollten die Anfang Februar geplanten Verhandlungen in Mekka über die Bildung einer großen Koalition von Fatah und Hamas scheitern. (tso/dpa)

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