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Politik: Nahost-Konflikt: Wieder Tote bei Gefechten

Begleitet von anhaltender Gewalt in den Palästinensergebieten ist der israelische Regierungschef Ehud Barak am Sonntag zu einem Treffen mit US-Präsident Bill Clinton nach Washington gereist. Bei dem Gespräch soll es um Wege zur Beendigung der blutigen Zusammenstöße in den Palästinenser-Gebieten und die bilateralen Beziehungen Israels und der USA gehen.

Begleitet von anhaltender Gewalt in den Palästinensergebieten ist der israelische Regierungschef Ehud Barak am Sonntag zu einem Treffen mit US-Präsident Bill Clinton nach Washington gereist. Bei dem Gespräch soll es um Wege zur Beendigung der blutigen Zusammenstöße in den Palästinenser-Gebieten und die bilateralen Beziehungen Israels und der USA gehen. Am Sonntag wurden im Gaza-Streifen bei Gefechten mit israelischen Soldaten wieder mindestens ein Palästinenser getötet und acht verletzt. Bei einem heftigen Feuergefecht am Südrand Jerusalems erlitten acht Israelis Verletzungen. Bereits am Samstag waren bei Zusammenstößen acht Palästinenser und zwei Israelis getötet worden.

Die Staats- und Regierungschefs von 56 islamischen Staaten begannen unterdessen am Sonntag im Golfstaat Katar mit der Diskussion über einen Boykott Israels. Palästinenserpräsident Jassir Arafat, der am Donnerstag mit Clinton zusammengetroffen war, kündigte weiteren Widerstand gegen Israel an, ließ jedoch zugleich den Weg für Gespräche offen. "Solange Israel Macht und Gewalt gegen uns einsetzt, muss der Volksaufstand weitergehen", sagte Arafat zum Auftakt des dreitägigen Gipfeltreffens der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Doha. Die Palästinenser begrüßten Gespräche mit Israel, diese müssten aber auf gutem Willen basieren.

Am Südrand Jerusalems kam es am Sonntag zu einem heftigen Feuergefecht zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Milizionären. Aus der nahe gelegenen arabischen Kleinstadt Beit Dschallah wurde erstmals am Tage auf die jüdische Siedlung Gilo am Südrand Jerusalems geschossen. Dabei wurden acht Israelis verletzt. Israels Armee schoss mit schweren Waffen zurück.

Bei Kämpfen im Gaza-Streifen war am Samstag ein israelischer Soldat getötet worden. Die Armee untersuchte am Sonntag die Möglichkeit, dass der 28-Jährige versehentlich von israelischen Soldaten erschossen wurde. Bei dem Kampf waren auch zwei Palästinenser getötet worden. Ein zweiter israelischer Soldat starb am Samstag an einer tödlichen Halsverletzung. Ein 15-jähriger Palästinenser wurde in der Nähe des Eres-Kontrollpunkts zwischen Israel und dem Gaza-Streifen getötet, ein weiterer starb in Chan Junis. Zwei weitere Palästinenser wurden in El Bireh nahe Ramallah durch israelischen Beschuss getötet. Ein 24-jähriger Palästinenser wurde bei Hebron im Westjordanland erschossen, ein weiterer erlag in Dschenin seinen Verletzungen.

Der geistliche Führer der radikalislamischen Hamas-Bewegung, Scheich Achmed Jassin, rief die Palästinenser im Gaza-Streifen und Westjordanland zu weiterer Eskalation auf. Es sollte mehr bewaffnete Angriffe gegen Israelis geben, forderte er in Gaza. "Steine sollten gegen Handgranaten eingetauscht werden", sagte der 64-Jährige. Israel kenne nur die Sprache der Gewalt.

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