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Politik: Nahost-Krise: Israelischer Minister sagt USA-Besuch wegen Anschlägen ab

Einen Tag nach dem jüngsten Selbstmordanschlag im Norden Israels hat die Untergrundorganisation Islamischer Dschihad weitere Terrorakte angekündigt. "Wir haben nichts mehr zu verlieren", sagte ein Sprecher der Gruppe am Dienstag und wies damit indirekt eine Warnung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat zurück.

Einen Tag nach dem jüngsten Selbstmordanschlag im Norden Israels hat die Untergrundorganisation Islamischer Dschihad weitere Terrorakte angekündigt. "Wir haben nichts mehr zu verlieren", sagte ein Sprecher der Gruppe am Dienstag und wies damit indirekt eine Warnung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat zurück. Dieser hatte zuvor Verhaftungen im Falle weiterer Selbstmordanschläge angedroht.

Israel versetzte seine Sicherheitskräfte ebenfalls am Dienstag in höchste Alarmbereitschaft. Kampfhubschrauber griffen nach palästinensischen Angaben zwei Häuser in Bethlehem im Westjordanland an. Dabei kamen vier Palästinenser ums Leben, unter ihnen ein ranghohes Hamas-Mitglied. In Hebron schwebt ein neun Jahre altes palästinensisches Mädchen nach einem Kopfschuss durch israelische Soldaten in Lebensgefahr. Bereits am Montagabend hatte die israelische Polizei palästinensische Polizeiposten im Westjordanland beschossen und damit Vergeltung für ein Selbstmordattentat verübt.

"Keine Macht auf der Welt kann die Widerstandsoperationen stoppen, die eine Reaktion auf die israelische Aggression sind", sagte der Sprecher der Untergrundorganisation Islamischer Dschihad, Abdullah Schami, in Gaza. Die palästinensische Autonomiebehörde verstehe "die Gefühle der Wut auf den palästinensischen Straßen" sehr gut, sagte er, ohne explizit auf Arafats Warnung einzugehen. Dieser hatte sich am Montagabend unter anderem mit Vertretern von Islamischem Dschihad und Hamas getroffen, wie ein Mitglied der palästinensischen Sicherheitskräfte mitteilte. Arafat habe "eine deutliche und entschlossene Warnung" ausgesprochen, dass "alle neuen Operationen in Israel" zur Verhaftung ihrer Aktivisten führen würden.

Als Reaktion auf den jüngsten Terroranschlag sagte der israelische Verteidigungsminister Binjamin Ben-Elieser seine Reise in die USA ab, wie das Ministerium am Dienstag bekannt gab. Das US-Außenministerium rief die palästinensische Führung zu einer Verurteilung des Selbstmordanschlags von Binjamina auf. Zugleich forderten die USA Israel auf, von Gegengewalt abzusehen. Außenamtssprecher Richard Boucher nannte die Tat "ein schreckliches Verbrechen". Die Antwort müsse eine verstärkte Sicherheitszusammenarbeit zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde sein.

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