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Nahostkonflikt: Hamas entschädigt Opfer Israels

Kaum sind Israels Soldaten aus dem Gazastreifen abgerückt, macht die Hamas den Menschen vollmundige Versprechungen: Hinterbliebene jedes getöteten Palästinensers sollen 1000 Euro bekommen.

Nach der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen will die radikal-islamische Hamas die Angehörigen der palästinensischen Opfer entschädigen. Wie der Sprecher der Hamas-geführten Regierung in Gaza, Taher al-Nunu, am Donnerstagabend mitteilte, werde die Behörde 1000 Euro an die Familien der Toten sowie 500 Euro an jeden Verletzten zahlen. Die Eigentümer zerstörter Häuser erhielten darüber hinaus 4000 Euro als Hilfe zum Wiederaufbau. Für teilweise beschädigte Häuser werde die Hamas-Regierung 2000 Euro zahlen.

Die Hamas will nach Angaben des Sprechers das Geld in bar von diesem Sonntag an verteilen. Die Entschädigungssummen nannte er in Euro. Woher die europäische Währung kommen soll, sagte er allerdings nicht.

22.000 Gebäude beschädigt

Die Gesundheitsbehörde in Gaza spricht von mehr als 1400 Toten und 5300 Verletzten bei der dreiwöchigen israelischen Offensive. Nach Schätzungen des palästinensischen Statistikbüros wurden bei den Gefechten und Luftschlägen auch mehr als 22.000 private und öffentliche Gebäude beschädigt oder zerstört.

Der UN-Nothilfekoordinator John Holmes forderte Israel auf, angesichts der Not die Grenzübergänge zum Gazastreifen für Hilfslieferungen zu öffnen: "Wenn man hier einen Wiederaufbau will, dann braucht man auch Zement und anderes Baumaterial, Rohre und Ersatzteile", sagte Holmes. Zur Koordination der Aufbauhilfe im zerstörten Gazastreifen soll Mitte Februar eine Geberkonferenz in Ägypten stattfinden.

Al Qaida ruft zu Terror auf
 
Clinton betonte nach palästinensischen Angaben in einem Telefonat mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Notwendigkeit, Abbas und die palästinensische Autonomiebehörde zu unterstützen, um schnellstmöglich einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Abbas wiederum habe Clinton seinen Willen zum Frieden mit Israel versichert und auf dem Weg dahin die größten Anstrengungen versprochen, sagte ein Sprecher von Abbas.
  
Der israelische Unterhändler Amos Gilad reiste am Abend nach Gesprächen über einen dauerhaften Waffenstillstand mit dem ägyptischen Vermittler Omar Suleiman aus Kairo ab. Ergebnisse des Treffens wurden zunächst nicht bekannt.
  
Wegen des israelischen Einmarsches im Gazastreifen rief das Terrornetzwerk Al Qaida seine Anhänger zu Anschlägen in westlichen Hauptstädten auf. In einer Online-Videobotschaft werden ausdrücklich die USA und Großbritannien als mögliche Ziele genannt. (mpr/dpa/AFP)

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