zum Hauptinhalt

Neue Drohungen: Nordkorea baut offenbar neue Atomwaffen

Neue Drohungen in Richtung USA: Nach den Worten des stellvertretenden Außenministers Kim Gye Gwan ist Nordkorea dabei, sein Atomwaffenarsenal auszubauen. Er deutete außerdem an, dass das Land eigene Langstreckenraketen mit nuklearen Sprengköpfen bestücken könne.

Seoul (09.06.2005, 15:03 Uhr) - Nordkorea haben bereits genügend Atomwaffen, um sich gegen einen Angriff der USA zu verteidigen, erklärte Kim in einem Interview des amerikanischen Fernsehsenders ABC in Pjöngjang vom Mittwoch. Die Erklärung gab Kim kurz vor Gesprächen zwischen dem amerikanischen Präsidenten George W. Bush und dem südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun an diesem Freitag.

Auf die Frage, ob Nordkorea weitere Atombomben baue, antwortete Kim mit «Ja». Die genaue Zahl der bereits existierenden Atomwaffen in Nordkorea sei ein Staatsgeheimnis. Kim wollte jedoch weder bestätigen noch dementieren, dass nordkoreanische Raketen Ziele in den USA erreichen könnten. Gefragt, ob nordkoreanische Raketen nukleare Sprengköpfe transportieren könnten, antwortete Kim: «Ich möchte sie wissen lassen, dass unsere Wissenschaftler einen Kenntnisstand haben, der mit dem anderer Wissenschaftler auf der Welt vergleichbar ist.»

Erst vor wenigen Tagen hatten nordkoreanische Diplomaten ihre Bereitschaft erklärt, wieder über das Atomprogramm mit fünf anderen Ländern zu sprechen. Am Mittwoch hatte das Außenministerium in Pjöngjang aber mitgeteilt, Voraussetzung dafür sei die Erfüllung bestimmter Bedingungen durch die USA. Nordkorea weigert sich seit einem Jahr, unter Verweis einer angeblich «feindseligen Politik» Washingtons die Sechserrunde mit den USA, Südkorea, China, Russland und Japan fortzusetzen. Im Februar hatte das kommunistische Land offiziell erklärt, Kernwaffen zu besitzen.

Bush und Roh werden an diesem Freitag über das weitere Vorgehen im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm beraten. Roh reiste am Donnerstag nach Angaben seines Büros zu dem Treffen nach Washington. Der Besuch werde eine wichtige Gelegenheit sein, um nach einer friedlichen Lösung des Atomstreits zu suchen, hieß es. (tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false