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Es gibt immer mehr Politikerinnen in Führungspositionen.

© dpa

Neue UN-Studie: Frauen holen auf

Eine gemeinsame Studie der Interparlamentarische Union (IPU) und der UN Women zeigt, dass immer mehr Ministerien von Frauen geführt werden. Politikerinnen sind weltweit auf dem Vormarsch. Sehen Sie hier eine Fotostrecke der mächtigsten Frauen in der Politik.

Laut einer gemeinsamen Studie der Interparlamentarische Union (IPU) und der UN Women holen Frauen in der Politik auf. Weltweit sind inzwischen 17,2 Prozent der Ministerposten in Frauenhand – 2005 waren es nur 14,3. Die politische Partizipation von Frauen nimmt insgesamt zu. Trotzdem ist es für Frauen weiterhin ungleich schwieriger in Führungspositionen zu gelangen.

Für viele eine Überraschung, die die Frauenemanzipation bisher im Westen verorteten: Nicaragua liegt mit 8 von 14 Ministerinnen vorn. Lateinamerika, Nordamerika, Afrika und Skandinavien sind die Regionen mit dem höchsten Frauenanteil in den Kabinetten. Auch im Rest von Europa, Südostasien und der arabischen Welt gibt es Fortschritte. Einzelne Länder hinken aber immer noch hinterher. Im Libanon, Saudi-Arabien, Pakistan und Bosnien-Herzegowina ist keine einzige Frau an der Regierung beteiligt.

Die Studie zeigt, dass politische Initiativen die Geschlechterverhältnisse im Kabinett aktiv verändern. Ein Beispiel dafür ist Albanien, das innerhalb der vergangenen zwei Jahre vom 84. auf den 27. Platz im Ranking der weiblich besetzten Ministerposten vor rückte.

Noch vor 16 Jahren sprach der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vom Ministerium für „Familie und Gedöns“ – heute würde er sich das womöglich nicht mehr trauen. Denn dass Frauenpolitik von eminenter Bedeutung ist, darin sind sich mittlerweile alle einig. Regierungschefinnen und Ministerinnen auf der ganzen Welt zeigen: Politik wird auch von Frauen gemacht. Und zwar nicht nur bei Themen wie Familie, Bildung und Soziales. Frauen erkämpfen sich immer mehr auch die typischen „Männer-Ministerien“ wie Verteidigung oder Außenpolitik. Ursula von der Leyen (CDU) als Chefin über das deutsche Militär ist keine Ausnahme.

Das politische Patriarchat ist auf dem Rückzug. Auch wenn sie es bei gleichen Vorraussetzungen immer noch schwerer haben als ihre männlichen Kollegen, die Ungleichheiten nehmen ab. Die Studie belegt: Poltisches Engagement zahlt sich aus, Frauenpolitik ist auf der Agenda.

Tycho Schildbach, Livia Gerster

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