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Wieder sollen Frauen entführt worden sein.

© AFP

Nigeria: Terroristen verschleppen wieder Frauen

Wieder werden in Nigeria Mädchen gekidnappt, darunter sollen auch Kleinkinder sein. Dafür verantwortlich gemacht wird die Boko Haram. Aber der Armee gelingt ein Schlag gegen die Islamisten: Dutzende werden bei einem Luftangriff getötet.

Im Nordosten Nigerias haben Terroristen erneut Bewohner mehrerer Dörfer verschleppt. Unter den Entführten seien mehr als 60 Frauen, berichtete die Tageszeitung „Vanguard“ am Dienstag unter Berufung auf Mitglieder von Bürgerwehren im Bundesstaat Borno. Den Angaben zufolge haben Mitglieder der islamistischen Gruppe Boko Haram zwischen Donnerstag und Sonntag mindestens drei Dörfer überfallen und insgesamt mehr als 90 Menschen entführt. Bei den Angriffen sollen mehr als 30 Bewohner getötet worden sein.

Die abgelegene Region ist gut 100 Kilometer von Maiduguri, der Regionalhauptstadt von Borno, entfernt. Eine offizielle Bestätigung vonseiten des Militärs oder der Polizei für die neuen Entführungen gab es zunächst nicht. In der Stadt Chibok im selben Bundesstaat hatten Terroristen vor mehr als zwei Monaten über 270 Schülerinnen entführt. Von den meisten fehlt bis heute jede Spur.

Mit aller Härte gegen Extremisten

Das Militär teilte unterdessen mit, bei Luftangriffen in der Nähe von Chibok seien mehr als 70 mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer getötet worden. Auch hierfür gab es keine unabhängige Bestätigung. Im Bundesstaat Borno gilt seit mehr als einem Jahr das Kriegsrecht. Gemeinsame Einheiten von Militär und Polizei gehen dort mit großer Härte gegen mutmaßliche Terroristen vor. Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al Qaida.

Der Name bedeutet „Westliche Bildung ist Sünde“. Seit Anfang des Jahres sind Schätzungen zufolge bei Anschlägen mehr als 3.300 Menschen ums Leben gekommen. In den vergangenen Wochen nahm die Zahl der Anschläge deutlich zu. Erklärtes Ziel von Boko Haram ist die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im muslimisch geprägten Norden Nigerias. Die Gruppe ist aber auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt. Von den rund 170 Millionen Nigerianern sind 50 Prozent Muslime, 40 Prozent bekennen sich zum Christentum. (epd/dpa)

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