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Politik: Nordirland-Dialog soll noch in dieser Woche fortgesetzt werden

Die Bemühungen um eine Beilegung der Nordirland-Krise sollen noch in dieser Woche fortgesetzt werden. Nach einer Eröffnungsrunde am Dienstag in London teilte die britische Regierung mit, die Gespräche seien "gut" verlaufen.

Die Bemühungen um eine Beilegung der Nordirland-Krise sollen noch in dieser Woche fortgesetzt werden. Nach einer Eröffnungsrunde am Dienstag in London teilte die britische Regierung mit, die Gespräche seien "gut" verlaufen. Großbritanniens Premierminister Tony Blair und sein irischer Amtskollege Bertie Ahern wollen die Führer der Nordirland-Parteien am Donnerstag in Belfast zusammenrufen.

David Trimble, der Chef der protestantischen Unionisten erklärte dagegen, dass er bei den Gesprächen nichts erfahren hätte, was ihn optimistischer stimmt. Seine Gegenspieler von der "Sinn Fein" betonten zwar, dass sie nach wie vor dafür arbeiten, das Friedensabkommen des Karfreitags vor zwei Jahren zu retten, aber sie konnten den Unionisten nichts anbieten. Das wäre auch beim besten Willen rein technisch nicht möglich gewesen, denn Trimble und seine Partei verlangen, dass die IRA - wie vor zwei Jahren geplant - die Abrüstung ihrer Waffenlager bis zum 22. Mai beendet haben. Bislang wurde jedoch keine Patrone und keine Unze Sprengstoff übereignet. Das war der Grund, warum Parlament und Selbstregierung Nordirlands als Träger des Friedensprozesses im Februar zusammenbrachen.

Die "Sinn Fein-Delegation erklärte ebenso lakonisch: "Wir unterschätzen nicht die Schwierigkeiten, die vor uns liegen, um die gegenwärtige Krise zu lösen." Solche zurückhaltenden Töne angesichts der sonst üblichen "Megaphon-Politik" der "Unionisten" und "Republikaner" verlocken zu der optimistischen Ansicht, dass alle Seiten bemüht sind, nicht noch mehr Porzellan zu zerschlagen. Ganz der Optimist hofft Nordirland-Minister Peter Mandelson dass "wir weiter die Differenzen zwischen den Parteien verringern können". Das bleibt allerdings ein frommer Wunsch, solange die Unionisten auf ihrer Losung "Keine Waffen - keine Regierung" bestehen. Seit dem Ende der Selbstverwaltung und der demokratischen Institutionen Nordirlands herrscht ein gefährliches politisches Vakuum, dass die Scharfmacher beider Seiten zu füllen versuchen.

heb

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