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Politik: Nordirland: Schwere Zusammenstöße mit der Polizei - Oranier dürfen nicht durchs Katholikenviertel marschieren

Nach dem Traditionsmarsch des protestantischen Oranierordens durch die nordirische Stadt Portadown (Grafschaft Armagh) ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Sieben Beamten wurden verletzt, ein Jugendlicher wurde verhaftet, wie die Behörden am Montag mitteilten.

Nach dem Traditionsmarsch des protestantischen Oranierordens durch die nordirische Stadt Portadown (Grafschaft Armagh) ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Sieben Beamten wurden verletzt, ein Jugendlicher wurde verhaftet, wie die Behörden am Montag mitteilten.

Der Orden darf jetzt bei seiner alljährlich umstrittenen Parade von Portadown am nächsten Sonntag nicht durch ein Katholikenviertel marschieren. Dies entschied am Montag die unabhängige Paradekommission. Ein Umzug durch die katholische Garvaghy Road in der Protestantenhochburg Portadown würde die Verständigung zwischen Protestanten und Katholiken weiter belasten, entschied die Kommission.

Nach dem weitgehend friedlich verlaufenen Marsch hatten sich am Sonntagabend rund 450 Jugendliche an der Kirche des Ortes Drumcree am Rand von Portadown versammelt. Sie bewarfen die Polizisten mit Flaschen und Steinen und setzten ein gepanzertes Polizeifahrzeug in Brand. Ein mit zahlreichen Brandbomben bewaffneter Jugendlicher wurde festgenommen. Auch in der Provinzhauptstadt Belfast kam es zu Zusammenstößen, als Polizisten gegen Straßensperren von Demonstranten vorgingen.

Der Marsch durch Portadown zur protestantischen Kirche von Drumcree gehört alljährlich zu den konfliktreichsten Paraden des Oranierordens. Aus Furcht vor Zusammenstößen verbot die unabhängige Paradekommission den Oraniern, durch die überwiegend von Katholiken bewohnte Garvaghy Road zu ziehen. Die Protestanten riefen daraufhin zu Provinz-weiten Protesten gegen die Entscheidung auf.

Der Orden gedenkt mit seinen Umzügen alljährlich in ganz Nordirland dem Sieg des protestantischen Königs Wilhelm III. von Oranien über die katholischen Truppen 1690 an der Boyne. Die Umzüge werden von der katholischen Bevölkerung als Provokation aufgefasst.

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