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Politik: Nordkorea will atomar abrüsten

Peking - Nach zähen Verhandlungen hat Nordkorea am Dienstag einem Ablaufplan zur Beendigung seines umstrittenen Atomwaffenprogramms zugestimmt. Das Regime soll demnach innerhalb von 60 Tagen den Yongbyon-Atomkomplex nördlich der Hauptstadt Pjöngjang schließen und Inspekteure der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) ins Land lassen.

Peking - Nach zähen Verhandlungen hat Nordkorea am Dienstag einem Ablaufplan zur Beendigung seines umstrittenen Atomwaffenprogramms zugestimmt. Das Regime soll demnach innerhalb von 60 Tagen den Yongbyon-Atomkomplex nördlich der Hauptstadt Pjöngjang schließen und Inspekteure der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) ins Land lassen. Als Ausgleich dafür soll Pjöngjang Erdöllieferungen und wirtschaftliche Hilfen in Höhe von bis zu 300 Millionen US-Dollar erhalten. Das letztendliche Ziel sei die komplette Aufgabe des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms, sagte Chinas Chefunterhändler Wu Dawei auf der Abschlusssitzung der Sechs-Nationen-Gespräche in Peking.

Die gemeinsame Erklärung wurde nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon von den Vertretern Nordkoreas, der USA, Chinas, Südkoreas, Japans und Russlands angenommen. Nordkorea soll für die Abstellung und Versiegelung des Hauptreaktors in Yongbyon und die Überprüfung durch internationale Kontrolleure 50 000 Tonnen Erdöl erhalten. In den folgenden Schritten soll Pjöngjang alle Atomanlagen schließen und Aufschluss über seine Plutoniumvorräte geben. Dafür wollen die USA, Russland, China und Südkorea dem isolierten Land weitere 950 000 Tonnen Öl oder Wirtschaftshilfen im gleichen Wert geben.

Zusätzlich ist politische Annäherung vorgesehen. Die USA und Nordkorea wollen bilaterale Verhandlungen aufnehmen mit dem Ziel, einen Friedensvertrag für die koreanische Halbinsel zu schließen. Nord- und Südkorea sind seit dem Waffenstillstand von 1953 bis heute technisch im Kriegszustand.

Harald Maass

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