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Politik: Oppositionelle in Bahrain angeklagt Iran und Irak protestieren Auch USA sind besorgt

Manama - Einen Tag nach der Niederschlagung der Proteste von Regierungsgegnern in Bahrain sind am Donnerstag mindestens sechs Anführer der Opposition festgenommen worden. Ihnen werde Anstiftung zum Mord, die Beschädigung fremden Eigentums und Kommunikation mit dem Ausland zur Last gelegt, berichtete das staatliche Fernsehen.

Manama - Einen Tag nach der Niederschlagung der Proteste von Regierungsgegnern in Bahrain sind am Donnerstag mindestens sechs Anführer der Opposition festgenommen worden. Ihnen werde Anstiftung zum Mord, die Beschädigung fremden Eigentums und Kommunikation mit dem Ausland zur Last gelegt, berichtete das staatliche Fernsehen. Die oppositionelle Wefak-Partei erklärte, unter den Festgenommenen seien der Chef der schiitischen Hak-Bewegung, Hassan Muschaima, und der Chef der Wafa-Bewegung, Abdel Wahhab Hussein. Die Wafa hatte den Sturz der königlichen Familie gefordert. Die moderatere Wefak hatte ihre Forderungen auf weitreichende Reformen begrenzt.

Am Mittwoch hatte die Regierung mit Gewalt auf die wochenlangen Proteste in dem arabischen Inselstaat reagiert. Die Sicherheitskräfte räumten mit Tränengas und Panzern den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama, dem Zentrum der Demonstrationen. Dabei wurden drei Polizisten und drei Demonstranten getötet. Die Opposition sprach von einem „Vernichtungskrieg“. Die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte Bahrains Regierung auf, ihre Sicherheitskräfte in die Schranken zu weisen. Sie berief sich auf Berichte, dass Demonstranten willkürlich getötet, geschlagen und festgenommen worden seien. Kuwait lehnte es ab, Truppen nach Bahrain zu entsenden, um bei der Bekämpfung der Protestbewegung zu helfen.

Der Iran – mächtigster Schiitenstaat der Region – verurteilte die Gewalt. Die Islamische Republik forderte die Vereinten Nationen auf, alle nötigen Entscheidungen zu treffen, um ausländische Truppen zum Abzug aus Bahrain zu bewegen. Auch der schiitische Ministerpräsident des Irak, Nuri al Maliki, kritisierte das Vorgehen gegen die Demonstranten aufs Schärfste.

Auch die USA, die in Bahrain ihre 5. Flotte stationiert haben, haben die Entwicklungen als besorgniserregend bezeichnet. Präsident Barack Obama rief einem Sprecher zufolge in Telefongesprächen mit den Königen von Bahrain und Saudi-Arabien dazu auf, mit der größtmöglichen Zurückhaltung vorzugehen. rtr

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