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Politik: Parteiaustritte aus Protest gegen Haider

Neuwahlen in Österreich am 24. November

Wien (pak/dpa). Das Scheitern der österreichischen Regierung hat schwere Turbulenzen in der FPÖ ausgelöst. Aus Protest gegen die Demontage von Parteispitze und Koalition haben sich Ortsgruppen aufgelöst, von Austrittswellen wird berichtet. Die Kritik richtet sich gegen Jörg Haider und seinen Einpeitscher Ewald Stadler. Der Tenor: Diese „katastrophale Entwicklung“ haben wir nicht gewollt. In Oberösterreich wurde FPÖ-Landeschef Hans Achatz zum Rücktritt aufgefordert. Bezirksgruppen werfen ihm vor, bei den Attacken auf FPÖ-Chefin Susanne Riess-Passer der Drahtzieher gewesen zu sein. Am 21. September soll ein Parteitag Klarheit über Kurs und Führungsmannschaft schaffen. Ob Haider wieder die Partei führen wird, ist offen. Kommissarisch wird die Partei derzeit von Verteidigungsminister Herbert Scheibner geleitet.

Die Neuwahlen sollen am 24. November stattfinden. Bei der ÖVP will Bundeskanzler Wolfgang Schüssel als Spitzenkandidat antreten. Er hält sich eine Neuauflage der schwarz-blauen Koalition offen. Mit „vernünftigen Patrioten“, sagte Schüssel, werde er „selbstverständlich“ weiterregieren, mit „Chaoten“ allerdings nicht. Der Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer diagnostizierte eine „beginnende Sehnsucht nach der guten, alten großen Koalition“ aus ÖVP und Sozialdemokraten. Derweil wurde am Dienstag überraschend bekannt, dass Österreich auf den umstrittenen Kauf von 18 modernen Abfangjägern verzichtet. Haider sagte, er habe „sichergestellt“, dass der Kauf gestoppt werde. Scheibner führte Finanzierungsprobleme an. Die Beschaffung war zentraler Streitpunkt im FPÖ-Machtkampf.

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