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Passau: Polizei gräbt Hakenkreuz-Fahne wieder aus

In Passau wurde am Wochenende der Altnazi Friedhelm Busse begraben. Ein Rechtsextremist legte eine verbotene Hakenkreuzfahne mit ins Grab. Die Polizei öffnete das Grab nun wieder, denn die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den rechtsextremen Aktivisten.

Nach der Beerdigung eines Rechtsextremisten in Passau hat die Staatsanwaltschaft eine verbotene Hakenkreuzfahne aus seinem Grab sichergestellt. "Es handelte sich um eine sogenannte Reichskriegsflagge aus den Jahren 1935 bis 1945 mit einem sehr großen Hakenkreuz in der Mitte", bestätigte Oberstaatsanwalt Helmut Walch am Mittwoch einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Ein Polizist habe während der Beerdigung am Samstag beobachtet, wie der NPD-Aktivist Thomas Wulff die verbotene Flagge auf den Sarg geworfen habe. Daraufhin ließ die Staatsanwaltschaft Passau das Grab am Montag öffnen.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen Wulff wegen der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Die Ermittlungen zu der Beerdigung, nach der mehrere Neonazis Krawalle angezettelt und einen Reporter sowie eine Frau angegriffen hatten, stünden erst am Anfang, sagte Walch. An der Beisetzung des letzten Vorsitzenden der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei, Friedhelm Busse, hatten den Polizeiangaben zufolge rund 90 Rechtsextremisten teilgenommen. Elf waren vorübergehend festgenommen worden. (mhz/dpa)

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