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Die Teilnehmer gehen am 30.11.2015 während einer Kundgebung des Bündnisses Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) in Dresden (Sachsen) an der Semperoper vorbei.

© dpa

Pegida in Dresden: Nur noch 3500 bis 4500 Demonstranten bei Pegida-Demonstration

Die Zahl der Teilnehmer an Pegida-Demonstrationen geht zurück. Derweil sagt Politologe Werner Patzelt, eine Ausgrenzung stärke die Bewegung.

In Dresden sind am Montagabend bei nasskaltem Wetter wieder Anhänger der fremden- und islamfeindlichen „Pegida“-Bewegung zusammengekommen. Nach ersten Schätzungen der Initiative „Durchgezählt“ versammelten sich zwischen 3.500 und 4.500 Menschen auf dem Theaterplatz vor der Semperoper. Das waren weniger als in der vergangen Woche, als „Durchgezählt“ zufolge etwa 5.000 „Pegida“-Anhänger zusammenkamen. Das war bereits ein Rückgang zur Vorwoche gewesen.

Tommy Robinson, Mitbegründer der rechtspopulistischen „English Defence League“, rief im Montag in Dresden dazu auf, dass am 6. Februar 2016 europaweit „Pegida“-Kundgebungen stattfinden sollten etwa in England, Spanien, Deutschland sowie darüber hinaus auch in Australien. Als Reaktion auf die neue, ebenfalls asylkritische Initiative „Wir sind Deutschland“ aus Plauen kündigte „Pegida“-Chef Lutz Bachmann ein verstärktes Engagement der Dresdner Bewegung im Vogtland an.

Unterdessen hat der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt einem Medienbericht zufolge davor gewarnt, die „Pegida“-Bewegung als örtliches Ereignis abzutun. Die Auswirkungen erstreckten sich über ganz Deutschland und Europa, sagte Patzelt laut MDR bei einer Diskussionsveranstaltung der Technischen Universität Dresden am Montagabend. Zu dem Phänomen gehöre auch das Erstarken rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa sowie der „Alternative für Deutschland“ (AfD) hierzulande. Patzelt forderte von Politikern, den Dialog mit „Pegida“ nicht zu verweigern. Durch Ausgrenzung werde man die Bewegung weiter stärken, sagte Patzelt. (epd)

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