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Politik: Peru: Parlament setzt Fujimori ab

Das Parlament in Lima hat Perus Präsidenten Alberto Fujimori abgesetzt und sich demonstrativ geweigert, sein Rücktrittsgesuch anzunehmen. Nach mehr als zwölfstündiger Debatte sprachen sich die Abgeordneten am Dienstagabend mit 62 zu 9 Stimmen dafür aus, Fujimori auf Grund "moralischer Unfähigkeit" zu entlassen.

Das Parlament in Lima hat Perus Präsidenten Alberto Fujimori abgesetzt und sich demonstrativ geweigert, sein Rücktrittsgesuch anzunehmen. Nach mehr als zwölfstündiger Debatte sprachen sich die Abgeordneten am Dienstagabend mit 62 zu 9 Stimmen dafür aus, Fujimori auf Grund "moralischer Unfähigkeit" zu entlassen. Neun Abgeordnete enthielten sich. Fujimori, der sich in Tokio aufhält, bekräftigte, er wolle vorerst in Japan bleiben. Als aussichtsreichster Nachfolger gilt der oppositionelle Parlamentspräsident Valentin Paniagua.

Während der Debatte verließen zahlreiche Anhänger Fujimoris das Parlament. Nach der Abstimmung schwenkten seine Gegner Fahnen und riefen: "Die Diktatur ist gestürzt!" Hintergrund von Fujimoris Rücktritt ist unter anderem seine Verwicklung in einen Bestechungsskandal um seinen Ex-Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos.

Fujimori, der Peru zehn Jahre lang autokratisch führte, erklärte am Dienstag in Tokio, er wolle auf unbestimmte Zeit in Japan bleiben. Der 62-Jährige ist japanischer Abstammung, sein Sohn und seine Schwester leben dort, sein Schwager ist peruanischer Botschafter in Tokio. Am Mittwoch verließ Fujimori nach Angaben der Botschaft sein Hotel in der japanischen Hauptstadt.

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