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Philippinen: Über 30 Tote bei Angriffen muslimischer Rebellen

Hunderte Rebellen haben im Süden der Philippinen mehrere katholische Städte und Dörfer angegriffen. Sicherheitskräfte liefern sich blutige Gefechte mit den Aufständischen, es gab zahlreiche Tote und Verletzte.

Bei einer Serie von Angriffen muslimischer Rebellen auf christliche Dörfer im Süden der Philippinen sind mindestens 28 Zivilisten und drei Soldaten ums Leben gekommen. Nach Angaben von Augenzeugen und örtlichen Behördenvertretern attackierten hunderte Rebellen der Moro-Befreiungsfront (MILF) am Montag mehrere Orte in den Provinzen Lanao del Norte und Sarangani auf der südlichen Insel Mindanao.

Reporter berichteten von neun Leichen, die sie allein am Rande einer Straße im Dorf Lapayan in Lanao del Norte sahen. Präsidentin Gloria Arroyo ordnete an, die Armee müsse "jeden Fußbreit" des Gebietes verteidigen.

Geiseln wieder freigelassen

Jeder Versuch, den Frieden zu stören, werde "mit Gewalt niedergeschlagen", kündigte die Präsidentin an. Die heftigsten Kämpfe ereigneten sich in der mehrheitlich katholischen Stadt Kolambugan, wo rund 200 MILF-Anhänger mit Regierungstruppen zusammenstießen, wie der Bürgermeister berichtete.

Anschließend zogen sich die Rebellen nach Angaben eines Provinzvertreters wieder zurück. Sechs Bewohner Kolambugans und drei Soldaten wurden getötet. 50 Menschen, die zeitweise als Geiseln genommen worden waren, seien wieder freigelassen worden, hieß es.

Dörfer besetzt

Die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen auf Mindanao hatten vor zwei Wochen begonnen, nachdem das Oberste Gericht des Landes das Projekt einer ausschließlich Muslimen vorbehaltenen Region gestoppt hatte. Nach der Entscheidung besetzten die Aufständischen mehrere Dörfer in der hauptsächlich von armen Bauern bewohnten Provinz, rund 160.000 Menschen ergriffen die Flucht.

Die radikalislamische MILF kämpft seit dreißig Jahren für einen unabhängigen islamischen Staat im Süden des überwiegend katholischen Landes. Mit 12.000 Mitgliedern ist sie die größte Rebellengruppe der Philippinen. (pb/AFP)

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