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Politbarometer: CDU in der Wählergunst weiter vor SPD

Die Union liegt in der politischen Stimmung weiter klar vor ihrem Koalitionspartner. Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich der Umfrage zufolge aber eine sozialere Ausrichtung der CDU.

Mainz - 58 Prozent der Befragten würden eine Kursänderung in Richtung soziale Absicherung begrüßen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage hervorgeht. 27 Prozent plädierten für eine Kursänderung in Richtung mehr Markt, zehn Prozent wünschten keine Änderung. Bei den Anhängern der Union gibt es dabei weniger Klarheit: Von ihnen sprechen sich 38 Prozent für mehr Markt und 40 Prozent für mehr soziale Absicherung aus. Die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik steht im Mittelpunkt des CDU-Bundesparteitages, der am Montag in Dresden beginnt.

Eine deutliche Unterstützung von 80 Prozent findet dem Politbarometer zufolge weiterhin der Vorschlag aus der Union, das Arbeitslosengeld I länger als bisher zu zahlen, wenn Arbeitslose lange Zeit Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben. Lediglich 16 Prozent sind dagegen. "Weiß nicht" sagten dazu vier Prozent. Finanziert werden soll eine solche Maßnahme nach Meinung von 48 Prozent der Befragten durch zusätzliche Steuermittel. 25 Prozent sprechen sich für eine kürzere Bezugszeit des Arbeitslosengeldes bei denen aus, die noch nicht so lange Beiträge bezahlt haben.

Das Abschneiden der Parteien hat sich kaum verändert: In der politischen Stimmung kommt die Union unverändert auf 39 Prozent und die SPD auf 30 Prozent. Die FDP erreicht zehn Prozent (minus ein Prozentpunkt), die Linkspartei acht Prozent (plus eins) und die Grünen elf Prozent (plus eins). Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine etwas größere Rolle spielen. Nach dieser Projektion käme die CDU/CSU auf 36 Prozent (plus eins). Die SPD erreichte unverändert 31 Prozent, die FDP erhielte zehn Prozent (minus eins), die Grünen kämen auf zehn Prozent (plus eins), die Linkspartei unverändert auf acht Prozent und die sonstigen Parteien zusammen auf fünf Prozent (minus eins).

Steinmeier wichtigster Politiker

Auch die Benotung der wichtigsten Politiker in Deutschland fällt im aktuellen Politbarometer wieder etwas freundlicher aus: Die Liste der Top Ten wird weiterhin angeführt von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit einem Wert von 1,6 (zuvor 1,5). Die Plätze zwei bis vier unterscheiden sich nur im Hundertstel-Bereich: SPD-Chef Kurt Beck rangiert mit 1,3 (zuvor 1,1) vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) mit ebenfalls 1,3 (1,4). Danach kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), mit ebenfalls 1,3. (1,1). Knapp danach folgt Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit 1,2 (1,1).

Am meisten konnte sich Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) verbessern, die jetzt 0,9 erreicht (0,6), gefolgt von Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) mit 0,6 (0,5) und FDP-Chef Guido Westerwelle mit unverändert 0,1. Schlusslicht bilden CSU-Chef Edmund Stoiber mit minus 0,8 (minus 1,0), und Bundesgesundheitsminister Ulla Schmidt (SPD) mit minus 0,9 (minus 1,1).

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 21. bis 23. November 1310 zufällig ausgewählte Bundesbürger. Die Fehlertolereanz wurde bei den großen Parteien mit 2,7 Prozentpunkten, bei den kleineren mit 1,4 Prozentpunkten angegeben. (tso/ddp)

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