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Politbarometer: Grüne im Höhenflug

Die schwarz-gelbe Regierungskoalition bleibt im Umfragetief und ist nach wie vor weit von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt. Die Grünen erreichen unterdessen ihren Rekordwert in der Geschichte des Politbarometers.

Berlin - Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen Union und FDP nur auf 38 Prozent. Das geht aus dem jüngsten Politbarometer hervor, bei dem die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel 1211 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragte. Obwohl die SPD nach ihren langwierigen Debatten über die Rente mit 67 einen Prozentpunkt einbüßte, würde Rot-Grün auf 47 Prozent kommen. Denn die Grünen legten einen Punkt auf nun 16 Prozent zu und erreichen damit ihren Rekordwert in der Geschichte des Politbarometers.

Nur 33 Prozent der Befragten meinen, dass die Bundesregierung gute Arbeit leistet. Dieser Wert liegt immerhin um vier Prozentpunkte höher als der vom Juli. Und so richtige Alternativen sieht der Wähler offenbar auch nicht: Nur 25 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine rot-grüne Regierung ihre Sache besser machen würde. 50 Prozent sind der Meinung, es würde keinen großen Unterschied zu Schwarz-Gelb geben.

Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politiker ist SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier nach der aufsehenerregenden Nierenspende für seine Frau auf Platz zwei hinter Dauerspitzenreiter Karl-Theodor zu Guttenberg aufgestiegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat seit Juni zwar in den Zustimmungswerten etwas zugelegt, liegt aber nach wie vor hinter Ursula von der Leyen im Ranking der Spitzenpolitiker nur auf Platz vier.

Nur 22 Prozent der Befragten finden es richtig, dass zur Entlastung der Rentenversicherung das Rentenalter bis zum Jahr 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben werden soll. 76 Prozent sind dagegen. Selbst unter den Anhängern der Union lehnen 69 Prozent die Rente mit 67 ab, bei den SPD-Anhängern sind 73, bei den Linken-Anhängern 91 Prozent Gegner dieser Regelung.

Was die Zukunft der Bundeswehr angeht, meinen 60 Prozent der Befragten, die deutschen Streitkräfte sollten ausschließlich aus Freiwilligen – also aus Berufs- und Zeitsoldaten – gebildet werden. 35 Prozent sprechen sich dafür aus, auch weiterhin Wehrpflichtige zu rekrutieren. Selbst unter den Unionsanhängern sind nur 37 Prozent dieser Meinung. sc

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