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Politik: Porsche steigt bei Volkswagen ein Sportwagenhersteller will Hauptaktionär des angeschlagenen Wolfsburger Unternehmens werden

Berlin - Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche will 20 Prozent des Stammkapitals von Volkswagen kaufen. Das bestätigte Porsche am Sonntag in Stuttgart.

Berlin - Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche will 20 Prozent des Stammkapitals von Volkswagen kaufen. Das bestätigte Porsche am Sonntag in Stuttgart. Der Anteil soll rund drei Milliarden Euro kosten. Damit beschützt der deutlich kleinere, aber wesentlich profitablere Autobauer Porsche den angeschlagenen Volkswagenkonzern vor einer möglichen feindlichen Übernahme. In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass Finanzinvestoren Volkswagen-Aktien kaufen und dann auf eine Aufspaltung des angeschlagenen Unternehmens dringen könnten. Die Volkswagen-Aktie entwickelte sich gegen den allgemeinen Trend an der Börse positiv: Sie legte im Wochenvergleich um über zehn Prozent zu und notierte zeitweilig über 52 Euro.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) begrüßte die Absicht. Er sagte, man sei in „guten Gesprächen“ mit Porsche und sehe das Investment vor dem Hintergrund der gemeinsamen Vorhaben beider Unternehmen sehr positiv. Das Land Niedersachsen ist mit 18,2 Prozent der Aktien bisher der Hauptaktionär bei Volkswagen. Volkswagen und Porsche kooperieren vor allem bei der Herstellung der Geländewagen Touareg und Cayenne und bei der Komponentenfertigung. Außerdem kündigten beide Unternehmen vor wenigen Tagen an, gemeinsam einen Hybrid-Motor zu entwickeln. Diese Kooperation sah Porsche im Fall einer Übernahme durch Dritte gefährdet. Auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) und der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) freuten sich über die Absichten beider Unternehmen. Sie seien ein gutes Zeichen für den Standort Deutschland. Ein Porsche-Sprecher sagte am Sonntag, man sei bereits im Besitz von etwa fünf Prozent der Volkswagen-Aktien.

Für die Porsche-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ist das Engagement eine Heimkehr in mehrfacher Hinsicht: Der Autokonstrukteur Ferdinand Porsche entwickelte mit dem VW-Käfer das bisher erfolgreichste Modell des Konzerns. Enkel Ferdinand Piëch führte Volkswagen bis vor wenigen Jahren und ist Miteigentümer von Porsche.

Volkswagen muss Kosten senken und Personal entlassen. Am Freitag teilte der Konzern mit, dass man sich von seinem Dienstleistungsgeschäft trennen wolle. An diesem Montag wird die Entscheidung erwartet, ob VW seinen neuen Geländewagen in Deutschland oder im Ausland bauen wird.

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