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Politik: Porträt: Der Kandidat Akbar Haschemi Rafsandschani

Der 70-Jährige frühere Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani gilt als Favorit für die Präsidentenstichwahl am kommenden Freitag. Rafsandschani ist ein äußerst machtbewusster pragmatischer Kleriker, der außenpolitisch auf Diplomatie statt auf Konfrontation setzt.

Teheran (18.06.2005, 18:27) - Mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet rund einer Milliarde Euro gilt Rafsandschani zudem als reichster Iraner.

Auch nach Ablauf seiner achtjährigen Amtszeit als Präsident (1989- 1997) verlor er kaum an Einfluss. Er leitete den Schlichtungsrat, der bei legislativen Differenzen zwischen Parlament und dem Senat- ähnlichen Wächterrat vermittelte. Seine politischen Ambitionen konnte er in dem Gremium jedoch nie verwirklichen. Daher entschloss er sich, erneut für das Präsidentenamt anzutreten.

Seinen Wählern hat er innenpolitische Reformen versprochen. Die Frauen sollen mehr Rechte bekommen, Jugendliche mehr Freiheiten und Existenzmöglichkeiten. Außenpolitisch schließt er selbst einen Dialog mit dem Erzfeind USA nicht aus, falls auch Washington vom Konfrontationskurs abrückt. Bereits in seinen beiden ersten Amtszeiten als Präsident versuchte er, den islamischen Staat aus der Isolation herauszuführen und sein Land in Richtung Westen zu öffnen.

Rafsandschani werden politischer Scharfsinn und analytischer Weitblick, starkes Durchsetzungsvermögen und demagogische List zugeschrieben. Der Mann mit den kleinen, stechenden Augen und dem spärlichen Bartwuchs trägt den Titel eines Hodschatolislam. Er gehörte zu den Initiatoren der islamischen Revolution 1979 unter Ajatollah Ruhollah Khomeini. (tso)

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