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Präsidentschaftskür: Abgeordnete wollen "echte Debatte"

Die Abgeordneten der französischen Regierungspartei UMP wollen eine freie Diskussion vor der Kür ihres Präsidentschaftskandidaten. Der bisherige Zeitplan sieht vor, dass der offizielle Anwärter auf einem Parteitag am 14. Januar gekürt wird.

Paris - Die "überwiegende Mehrheit" der Parlamentarier habe sich für eine "echte, transparente, loyale und demokratische Debatte" vor der Entscheidung ausgesprochen, sagte UMP-Sprecherin Valérie Pécresse nach einer Fraktionssitzung in Paris. Ihnen sei nach dem Streit zwischen Innenminister und Parteichef Nicolas Sarkozy und Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie an "Beschwichtigung und Einheit" gelegen. Hintergrund der Auseinandersetzung ist eine mögliche Bewerbung von Alliot-Marie für die Präsidentschaft, während Sarkozy bereits seit Jahren auf eine Präsidentschaftskandidatur mit Unterstützung der UMP hinarbeitet.

Alliot-Marie hatte sich in einem am Dienstag bekannt gewordenen Brief an Sarkozy beschwert, dass sie vergangene Woche auf einem Kleinen UMP-Parteitag für ihre Forderung ausgebuht worden war, in der Frage der Jugendkriminalität einen Dialog mit den Betroffenen zu führen. Alliot-Marie hatte den Parteitag frühzeitig verlassen. Nach tagelangen Anfeindungen beider Lager vereinbarten Sarkozy und Alliot-Marie für den heutigen Abend ein Treffen, bei dem die Differenzen geklärt werden sollten. Direkt im Anschluss sollte die UMP-Spitze den Fahrplan zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten festlegen.

Laut UMP-Sprecherin Pécresse sollte die Parteispitze auf Basis der Zahl absehbarer Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur entscheiden. Davon hänge ab, ob die UMP eine ähnliches Auswahlverfahren wie die oppositionellen Sozialisten wähle, sagte sie. Bei der Sozialistischen Partei (PS) waren drei Bewerber in die Endrunde gegangen und hatten ihre Argumente in drei Fernsehdebatten ausgetauscht. In einer Urwahl kürte die Parteibasis vergangene Woche Ex-Umweltministerin Ségolène Royal zur Kandidatin. Offiziell nominiert werden soll Royal am Sonntag bei einem Sonderparteitag in Paris. (tso/AFP)

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