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Politik: Protest in Frankreich: Bauern und Fernfahrer blockieren Tankdepots

Mit einer landesweiten Blockade von Raffinerien und Kraftstofflagern haben in Frankreich Fernfahrer und Bauern massiv gegen die steigenden Dieselpreise protestiert. Am frühen Montagmorgen fuhren sie in allen Teilen des Landes mit Lastwagen und Traktoren vor und sperrten die Zufahrtsstraßen zu den wichtigsten Versorgungsanlagen ab.

Mit einer landesweiten Blockade von Raffinerien und Kraftstofflagern haben in Frankreich Fernfahrer und Bauern massiv gegen die steigenden Dieselpreise protestiert. Am frühen Montagmorgen fuhren sie in allen Teilen des Landes mit Lastwagen und Traktoren vor und sperrten die Zufahrtsstraßen zu den wichtigsten Versorgungsanlagen ab. Mehr als 50 Raffinerien und Tankdepots in ganz Frankreich waren betroffen. Mit ihrer Protestaktion erhöhten die Berufsverbände den Druck auf die Pariser Linksregierung, ihnen Kompensationen für die höheren Dieselkosten zu gewähren. Die Regierung wollte im Laufe des Tages mit Spitzenvertretern der Berufsverbände verhandeln. Zehntausende Autofahrer tätigten Hamsterkäufe, um sich mit gefüllten Benzinkanistern für die kommenden Tage zu wappnen. An den Tankstellen hatten sich am Wochenende lange Schlangen gebildet.

Sämtliche wichtige Raffinerien und Tankdepots Frankreichs waren durch die Blockaden mit Lastwagen und Traktoren praktisch lahmgelegt. Die Protestaktion verlief gleichzeitig in allen Landesteilen.

Auch die Zufahrt zum Straßburger Rheinhafen, einem der größten Binnenhäfen des Landes, war blockiert. Im ostfranzösischen Belfort versperrten rund 20 Fahrer mit ihren Lkw ein Kraftstoffdepot, von dem der Flughafen Basel-Mülhausen mit Kerosin versorgt wird. "Wir werden dafür sorgen, dass der Flughafen lahmgelegt wird", kündigte ein Sprecher an. Ausgenommen von den Protestaktionen war zunächst der Großraum Paris. Die Fernfahrer und Landwirte verlangen Entschädigungen für die hohen Dieselpreise, die sich infolge des ständig steigenden Ölpreises seit Jahresbeginn um 70 Centimes pro Liter erhöhten. Der Spediteursverband FNTR beziffert die dadurch entstandenen Kosten für die Branche mit fast acht Milliarden Franc (rund 2,4 Milliarden Mark). "Wir stehen mit unserer Branche kurz vor dem Abgrund", sagte ein FNTR-Sprecher. Sowohl die Speditionsbranche als auch die Landwirte erhalten auf Diesel Steuererleichterungen, weshalb sie bei der Steuerreform nicht berücksichtigt wurden.

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