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Politik: Rau wirbt für Nahost-Plan

Bundespräsident fordert in Jordanien Dialog der Kulturen

Amman (dpa). Nach dem IrakKrieg muss zwischen der arabischen und westlichen Welt nach den Worten von Bundespräsident Johannes Rau durch einen intensiven Dialog Vertrauen geschaffen werden. Der „Dialog der Kulturen“ müsse den Prozess im Nahen Osten begleiten und eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Terrorismus spielen, sagte Rau am Samstag zur Eröffnung der Sonderkonferenz des Weltwirtschaftsforums in Jordanien. Auch Außenminister Joschka Fischer nahm an der Tagung teil.

Angesichts der neuen Welle von Gewalt warb Rau für die Umsetzung des Nahost-Friedensplans für Israel und die Palästinenser. Bei allen Rückschlägen sei der „Blick klar nach vorn zu richten“. Es dürfe nicht auf jeden Rückschlag mit Eskalation reagiert werden. Der Friedensplan sieht die Bildung eines Palästinenser-Staates bis 2005 vor. Ebenso wichtig wie der Fahrplan sei es, den Menschen eine glaubwürdige Zukunftsperspektive zu geben, sagte Rau. Für Selbstmordattentate gebe es keine Rechtfertigung, sagte er mit Blick auf die Welle der palästinensischen Gewalt. Sie könnten ein Ausdruck religiöser Verblendung sein, seien aber häufig auch ein Zeichen höchster Verzweiflung in einem Leben ohne Zukunft. Im Irak dürfe nicht mehr die Frage nach den Gründen des Krieges im Vordergrund stehen, sagte Rau. Vielmehr sei es jetzt Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, das politische und wirtschaftliche Los des irakischen Volkes zu verbessern.

Mehr als 1000 Unternehmer und Politiker wollen in Jordanien die politische und wirtschaftliche Zukunft des Nahen Ostens, vor allem Iraks erörtern und dem Nahost-Friedensprozess Schwung geben. Rund zweieinhalb Monate nach dem Sturz des irakischen Regimes durch die von den USA angeführten Streitkräfte ist die Konferenz eines der ersten großen Treffen von Führungspersönlichkeiten der arabischen und westlichen Welt.

Parallel zu dem Forum will am Sonntag das „Nahost-Quartett“ über die Zukunft des internationalen Friedensplans für Israel und die Palästinenser beraten. Dazu gehören US-Außenminister Colin Powell, UN-Generalsekretär Kofi Annan, der EU-Außen- und Sicherheitsbeauftragte Javier Solana und der russische Außenminister Igor Iwanow.

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