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Politik: Rebellen räumen die tschetschenische Hauptstadt - Russen rücken ins Zentrum vor

Fünf Wochen nach Beginn der russischen Großoffensive gegen Grosny haben die Rebellen nach eigenen Angaben die tschetschenische Hauptstadt aufgegeben. Nach den erbitterten Kämpfen hätten sich die Verbände in der Nacht zum Dienstag aus Grosny abgesetzt, teilte das Informationszentrum der Rebellen, Kawkas-zentr, über seine Website im Internet mit.

Fünf Wochen nach Beginn der russischen Großoffensive gegen Grosny haben die Rebellen nach eigenen Angaben die tschetschenische Hauptstadt aufgegeben. Nach den erbitterten Kämpfen hätten sich die Verbände in der Nacht zum Dienstag aus Grosny abgesetzt, teilte das Informationszentrum der Rebellen, Kawkas-zentr, über seine Website im Internet mit. Der Kreml in Moskau und das russische Militär sprachen jedoch von weiteren Gefechten in Grosny. Es gebe aber keinen massiven Widerstand mehr.

Verteidigungsminister Igor Sergejew flog in den Kaukasus und wollte nach Informationen aus Militärkreisen möglicherweise auch nach Grosny reisen. Nach wichtigen Geländegewinnen im Zentrum Grosnys sprach das russische Oberkommando von einem "Durchbruch" in dem seit vier Monaten andauernden Tschetschenien-Krieg.

In Grosny gebe es keinen "massiven Widerstand mehr", sondern nur noch "vereinzelte Zusammenstöße", sagte der Pressesprecher der russischen Kaukasus-Truppen, Alexander Weklitsch. In der Nacht hätten zwei Rebellenverbände versucht, aus Grosny in Richtung der südöstlich gelegenen Dörfer Alchan-Kala und Jermolowka auszubrechen. Ein Verband sei in ein Minenfeld geraten, der andere sei "vernichtet" worden. In Alchan-Kala werde eine "Sonderoperation" gegen die Rebellen durchgeführt.

Die Rebellen teilten im Internet weiter mit, dass bei den schweren Kämpfen in Grosny der Kommandeur der Verbände, Aslanbek Ismailow, getötet worden sei. Auch der Bürgermeister Grosnys, Letscha Dudajew, sei ums Leben gekommen. Zugleich sagte der Chef der Moskau-treuen tschetschenischen Exil-Regierung, Malik Saidullajew, etwa 1000 Kämpfer hätten seit Montag Grosny verlassen. Nach seinen Angaben seien aber immer noch Rebellen in der Stadt.

Nach Angaben des Chefs der prorussischen Tschetschenen-Miliz in Grosny, Bislan Gantamirow, wurde Rebellenführer Schamil Bassajew bei dem Kampf um Grosny schwer verwundet. Bassajew sei in einem Hospital in Alchan-Kala ein Bein amputiert worden, sagte er. Alchan-Kala, zwölf Kilometer von Grosny entfernt, wird noch nicht vollständig von den Russen kontrolliert.

Der Oberkommandierende der Kaukasus-Truppen, Viktor Kasanzew, sagte, die vollständige Einnahme Grosnys sei nur noch "eine Frage von Tagen".

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