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Politik: Regierungsbildung verschoben

Zwei Monate nach den Parlamentswahlen im Irak zieht sich die Bildung einer neuen Regierung weiter. Die für Samstag geplante Sitzung der Nationalversammlung, bei der ein neuer Regierungschef vorgeschlagen werden sollte, wird nach Angaben von Parlamentariern voraussichtlich verschoben. (25.03.2005, 18:22 Uhr)

Bagdad - Bei der Sitzung sollten auch der Parlamentspräsident, der Staatspräsident und zwei Stellvertreter gewählt werden. Bei einem Autobombenschlag in der Stadt Ramadi westlich der irakischen Hauptstadt kamen am Freitag nach einem Bericht des irakischen Fernsehens elf irakische Polizisten ums Leben, 24 wurden verletzt.

Ein neuer Termin für die nächste Sitzung der Nationalversammlung solle nun am Samstag bekannt gegeben werden, sagte der kurdische Abgeordnete Fuad Massum am Freitag in Bagdad. «Eine neue irakische Regierung wird in den kommenden Tagen, spätestens bis Ende des Monats gebildet», sagte der schiitische Politiker Ibrahim al-Dschafari, der als Ministerpräsident vorgesehen ist, dem staatlichen irakischen Fernsehsender El Irakija.

Nach Angaben von politischen Beobachtern haben sich die kurdischen und schiitischen Parteien noch nicht endgültig auf die Kabinettsliste geeinigt. Die Schiiten-Allianz und die Kurdenparteien waren bei den Parlamentswahlen Ende Januar als Sieger hervorgegangen.

Die Abgeordneten gehen davon aus, dass mit Dschalal Talabani erstmals ein Kurde Präsident des Irak werden wird. Als Parlamentspräsident ist Übergangspräsident Ghasi al-Jawar im Gespräch, ein sunnitischer Araber und Stammesführer. Die Schiiten, die bei den Wahlen eine knappe absolute Mehrheit erzielt hatten, wollen Dschafari zum Ministerpräsidenten machen.

In Ramadi sprengte sich der Attentäter an einem Kontrollpunkt in seinem Auto in die Luft. 24 Polizisten sowie zwei US-Soldaten und drei Passanten wurden nach Angaben des irakischen Senders verletzt. Im Gebiet von Abbasiya (15 Kilometer westlich von Kirkuk) erschossen irakische Soldaten zwei gesuchte Terroristen. Armeegeneral Anwar Hamad Amin teilte mit, die beiden hätten einen Sprengsatz zünden wollen. Drei Komplizen seien verletzt worden.

Bei einem weiteren Zwischenfall wurden am Donnerstag zwei irakische Soldaten im Gebiet von Falludscha getötet. Sie waren in einem Zivilautobus in einen Hinterhalt geraten. In Bakuba nordöstlich von Bagdad erschossen US-Soldaten in der Nacht zum Freitag drei Männer, die versucht hatten, Sprengstoff zu deponieren. (tso) ()

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