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Reinhard Nemetz: Schreibers beharrlicher Verfolger

Nachdem viele über Jahre hinweg eine Auslieferung Karlheinz Schreibers abgeschrieben hatten, konnte der 58-jährige Augsburger Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz am Dienstag schließlich doch einen ganz besonderen Moment genießen: Im Augsburger Gefängnis war er dabei, als dem ehemaligen Waffenlobbyisten der schon vor zehn Jahren erlassene Haftbefehl eröffnet wurde.

Der 1951 in Augsburg geborene Nemetz war in seiner Heimatstadt zunächst Amtsrichter und Staatsanwalt, ehe er 1993 zum Oberstaatsanwalt und 1995 zum stellvertretenden Behördenleiter ernannt wurde. 1999 wurde Nemetz Nachfolger des tödlich verunglückten Leiters der Staatsanwaltschaft, Jörg Hillinger, und hatte nun selbst den Fall Schreiber zu bewältigen. Im August 1999 stellte er einen Auslieferungsantrag. Im November 1999 erwirkte er einen Haftbefehl gegen den Ex-CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep, weil dieser von Schreiber eine Million Mark als Spende angenommen hatte. Kiep kam kurz darauf frei, doch von nun an überrollte die CDU-Parteispendenaffäre die Augsburger Ermittler.

Im Schreiber-Prozess wird Nemetz im Zuschauerraum sitzen. Die Anklagevertretung werden zwei Staatsanwälte übernehmen. So hat er es auch in den bisherigen Prozessen im Schreiber-Komplex gegen zwei Thyssen-Manager, gegen Max Strauß und Ex-Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls gehalten. AFP

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